Vorstellungsgespräche: Die richtige Kleidung für Frauen
Der erste Eindruck im Vorstellungsgespräch steht und fällt bei Frauen mit der Kleidung. Mit dem ersten Schritt in den Raum können wir so gleich ins Fettnäpfchen treten. Besonders Frauen in höherer Hierarchie werden kritisch bewertet, wenn sie unpassende, figurbetonte oder auffällige Kleidung tragen.
Die richtige Kleidung kann uns Frauen beim Vorstellungsgespräch in die nächste Runde bringen. Doch statt wie bei Heidi Klum nur ein Foto zu kriegen, bekommen wir den Wunschjob – ein wenig Arbeit lohnt sich also.
Dieser Artikel fasst ist eine Zusammenfassung aus Studien, Tipps von Dresscode-Experten und vor allem aus unserer Erfahrung als Bewerbungscoaches. Allein im letzten Jahr haben wir über 500 Bewerben geholfen ihren Traumjob zu kriegen. Nun Bühne frei, Spotlight an und los geht´s mit der Show auf dem Bewerbungslaufsteg.
Kleidung im Vorstellungsgespräch hängt von der Kultur ab
Eine Bewerberin hat mir letztens erzählt: Ich hatte hintereinander zwei Vorstellungsgespräche. Ich kam in meinem schicksten Anzug in die Unternehmensberatung und die Personalerin machte mir sogar ein Kompliment.
Eine Stunde später lief ich durch das kleine IT-Unternehmer und alle Köpfe drehten sich nach mir um. „Hm, ich sehe wohl besonders schön aus“ – dachte ich mir. Dann sah ich die verwirrten Blicke. Eine Mitarbeiterin flüsterte mir zu: Das ist seit 4 Monaten das erste Mal, dass hier jemand im Blazer die Räume betritt. Die anderen machen sich Sorgen, dass sie vom Amt sind.“
Personaler bewerten Bewerber nach zwei Kriterien: Motivation und Kompetenz.
1. „Möchtest du den Job machen?“
2. „Kannst du den Job machen?“ beziehungsweise „Hast Du die nötigen Fähigkeiten?“
Als Frau zeigst du durch die Kleidung im Vorstellungsgespräch, ob du ins Unternehmen passt. Durch deine Kleidung kannst du ausstrahlen, dass du dich wahrscheinlich gut mit anderen Mitarbeitern verstehen wirst – oder eben nicht. Bei einer Bank würdest du nie in T-Shirt und Flipflops vortanzen. Bei vielen kleineren oder sehr kreativen Unternehmen haben Anzug und Krawatte nichts zu suchen. Deswegen ist es eine Priorität, die Kultur im Unternehmen herauszufinden – vorher!
3 Wege als Frau die richtige Kleidung für ein Vorstellungsgespräch zu wählen
Als Frau zeigst du durch die Kleidung im Vorstellungsgespräch, ob du ins Unternehmen passt. Durch deine Kleidung kannst du ausstrahlen, dass du dich wahrscheinlich gut mit anderen Mitarbeitern verstehen wirst – oder eben nicht. Bei einer Bank würdest du nie in T-Shirt und Flipflops vortanzen. Bei vielen kleineren oder sehr kreativen Unternehmen haben Anzug und Krawatte nichts zu suchen. Deswegen ist es eine Priorität, die Kultur im Unternehmen herauszufinden – vorher!
1. Schau dir an, wie das Unternehmen sich darstellt
2. Recherchiere die Erfahrung anderer Mitarbeiter, um die Kultur kennenzulernen
Schaue dir Bewertungen von Mitarbeitern auf kununu.com an. Auf glassdoor.de bekommst du sogar konkrete Erfahrungsberichte zu Vorstellungsgesprächen.
Durch die Bewertungen bekommst du ein besseres Bild vom Unternehmen. Beachte dabei, wann die Bewertungen geschrieben wurden und von wem. Möchtest du als Junior Manager anfangen, dann hilft dir die Bewertung eines Praktikanten eher wenig. Achte besonders darauf, was von Vorgesetzten und Kollegen geschätzt und belohnt wird.
3. Ruf die Sekretärin an und frage sie nach Tipps fürs Vorstellungsgespräch
Sekretärinnen sind oft hilfsbereit, wenn du ihnen aufrichtig deine Situation erklärst. Frage sie einfach, welche Kleidung für Frauen im Vorstellungsgespräch angemessen ist. Du kannst es damit begründen, dass dir das Vorstellungsgespräch wichtig ist. Wenn du dann auch noch sagst, dass du schon im Internet recherchiert hast – umso besser. Dadurch zeigst du Engagement und wahres Interesse.
Bonustipp: Versteht ihr euch gut, dann merk dir den Namen der Sekretärin. Wenn du sie beim Vorstellungsgespräch siehst, bedanke dich bei ihr für die Tipps. Das ist immer ein guter Einstieg und vielleicht legt sie sogar ein gutes Wort für dich ein. Viele Chefs vertrauen der Meinung ihrer Sekretärinnen. Wenn Du das nicht nutzt, dann macht es auf jeden Fall die Konkurrenz.
Checkliste für Kleidung im Vorstellungsgespräch: Legere No-Gos bei Frauen
Diese Checkliste geht von einem konservativen Unternehmen aus. Du kannst auf all die Tipps achten, musst du natürlich nicht. Möchtest du in einem Startup oder in einer innovativen, kreativen Firma arbeiten, dann sind die Regeln lockerer.
Auch wenn die Unternehmenskultur leger ist, trag beim Vorstellungsgespräch etwas schickere Kleidung. Zum Beispiel sind wir bei der Businesshelden GmbH sehr liberal. Manchmal kommen wir schick gekleidet zur Arbeit, manchmal in T-Shirt und Sandalen – mit Hose natürlich.
Letztens haben wir selber Vorstellungsgespräche geführt. Bewerber, die sich schick gemacht haben, haben natürlich Bonuspunkte bekommen. Das zeigt dein Interesse und dass du dich vorbereitet hast. Ein Anzug mit Krawatte ist nicht nötig, doch eine schöne Bluse und dunkle Hose machen einen guten Eindruck.
Einige Sachen werden Dir selbstverständlich vorkommen, für manche Menschen sind sie das jedoch (noch) nicht. Deswegen habe ich alles aufgelistet, was potenziell schiefgehen kann.
3 Beispiele für Frauen, die durch ihre Kleidung überzeugen
Carly Fiorina ist US-Amerikanische Politikerin, war früher CEO von HP und trägt Dunkelblau und ein knalliges Rot um Vertrauen und Macht auszustrahlen.
Christine Lagarde ist französische Politikerin und Rechtanwältin. Sie kombiniert Schwarz oft mit Weiß. Ansonsten trägt sie Graustufen und als Highlight einen roten Schal oder eine farbige Kette.
Sheryl Sandberg ist CEO von Facebook und Autorin von Lean-In. Sie nutzt besonders schlichte Kleider in Schwarz, Dunkelblau und Bordeaux.
Checkliste für Kleidung im Vorstellungsgespräch: Sexuelle No-Gos bei Frauen
Ein Outfit, was zu sexy ist, geht sofort nach hinten los. Männliche Personaler erinnern sich weniger an das Gesagte, wenn sie abgelenkt sind von Kurven. Je mehr sexuelles Interesse, umso geringer ist die Chance auf eine langfristige Position. Weibliche Personaler verfallen womöglich in eine Abwehrhaltung oder verlieren den Respekt.
Kommunikation ist nicht die Intention, sondern die Wahrnehmung. Gut gemeint ist nicht unbedingt gut gemacht. Doch wie ein Kartoffelsack rumzulaufen ist absolut nicht nötig. Möchtest du etwas Figurbetontes tragen, dann kannst du es sehr gut kombinieren. Trägst du ein figurbetontes Hemd, dann hilft ein leichter Schal und ein dünner Blazer, um das auszugleichen.
Vermeide als Frau im Vorstellungsgespräch rote Kleidung
Rot ist eine kraftvolle Farbe und wird mit Macht und Selbstbewusstsein aber auch mit Aggression und Sexualität verbunden. Frau Merkel nutzt zum Beispiel rote Jacken, um Entschiedenheit und Durchsetzungsfähigkeit zu zeigen. Eine rote Jacke ist in manchen Situationen ein passender Hingucker und Menschen erinnern sich daran – es ist ein Statement. Um dieses Statement zu machen, braucht man jedoch auch den Status, beziehungsweise die Macht.
Im Vorstellungsgespräch sollte Rot sehr sparsam bis gar nicht eingesetzt werden. Vor allem ein rotes Hemd oder eine Hose lenken zu viel Aufmerksamkeit auf den Körper. Wenn es unbedingt rot sein muss, dann passt eine rote Jacke am ehesten und ein dunkler Ton wie ein tiefes Bordeaux wirkt am besten.
Knallige Kleidung wirkt im Vorstellungsgespräch oft unprofessionell
Weitere Farben, die schnell unprofessionell wirken, sind gelb, orange, grün und pink. Sie werden eher mit Freizeit und Verspieltheit assoziiert. Besonders wenn sie knallig sind, sind die Farben auch sehr anstrengend für die Augen und lenken sehr viel Aufmerksamkeit auf sich.
Hellere Farben assoziieren wir mit sanften Charakteren. Eine Krankenschwester würde kein Schwarz tragen. Eine Richterin kein Mintgrün oder Apricot. Bewirbst du dich als Kindergärtnerin kann ein Apricot also funktionieren. Doch für eine Bürokauffrau ist ein sauberes Weiß besser.
Dunkles Braun wirkt zwar geerdet, wirkt jedoch schnell billig. In den meisten Filmen werden erfolglose Verkäufer oder Aktionäre in einem karierten, braunen Anzug dargestellt.
Eine Ausnahme ist es, die Unternehmensfarbe zu tragen. Ist es zum Beispiel wie bei den Businesshelden ein Grün-Blau, fällt es dem Personaler sofort auf. Maximal ein Kleidungsstück darf diese Farbe haben, wenn es eine eher ungewöhnliche Farbe für ein Vorstellungsgespräch ist.
Kleidung im Vorstellungsgespräch: Komfort Checkliste für Frauen
Die passende Kleidung für Frauen im Vorstellungsgespräch: dunkle und weiße Farben
Frauen, die dunklere Farbtöne tragen, werden als professioneller und kompetenter eingeschätzt. Schwarz macht schlank und gibt Autorität. Außerdem wirkt es hochwertiger, als die meisten Farben. Viele Luxusmarken nutzen Schwarz in der Kombination mit Gold, um Qualität und Exklusivität auszustrahlen.
Ganz dunkel sollte das Outfit nicht sein. Ein weißes Hemd ist ein sehr guter Ausgleich zu den anderen, dunklen Farben. Weiß wird mit Reinlichkeit und Organisationstärke assoziiert. Es ist eine Hemdfarbe, die Richard Branson auch gerne trägt.
Grautöne wirken ebenfalls sehr professionell, wenn sie nicht überwiegen. Du kannst auch Dunkelgrün oder Dunkelrot mal probieren. Dabei sollte maximal ein Kleidungsstück und ein Accessoires diese Farbe haben.
Dunkelblaue Kleidung – passend für jede Frau im Vorstellungsgespräch
Dunkelblau ist eine der besten Farben für Frauen im Vorstellungsgespräch. Je dunkler das Blau, umso mehr strahlt es sowohl Professionalität als auch Vertrauenswürdigkeit und Sozialkompetenz aus. Deswegen ist es eine ideale Farbe für das Vorstellungsgespräch. Der Anzug im Marineblau wurde durch IBM populär gemacht, nach dem Motto „You can wear everything, as long as it is a navy blue suit”. Für Frauen ist Dunkelblau ebenfalls ein schmeichelhafter Farbton.
Ein hellblaues Hemd strahlt auch diese Eigenschaften aus, jedoch nicht so intensiv. Das Blau deines Hemdes kannst du gut an der Farbe deiner Venen orientieren, denn dann steht es dir besonders gut. Trägst du ein helles Shirt kannst du es sehr gut mit einem dunklen Blazer kombinieren.
Dunkelblaue Kleidung – passend für jede Frau im Vorstellungsgespräch
Ein wenig Makeup ist besser als keins. Frauen, die kein Make-up tragen, werden als hart arbeitend, jedoch weniger sozialkompetent eingeschätzt. Du kannst einen dünnen Eyeliner auftragen und etwas Rouge. Auch ein leichtes Pudern der Haut sorgt für einen matten, professionellen Look.
Vermeide auf jeden Fall einen roten Lippenstift. Mal ganz unter uns assoziieren Männer die Lippen im Gesicht unbewusst mit etwas anderem – zwinker. Auch Gloss dürfen wir uns für den Abend im Club aufbewahren.
Beiger Lippenstift ist eine sehr gute Lösung und besser, als keinen Lippenstift zu nutzen. Besonders Blondinen steht das gut. Dunklere Haartypen stehen oft dunklere Beigetöne.
Ein matter Lippenstift wirkt professioneller. Um ein mattes Finish zu haben kannst du mattierende Folie nutzen. Die Alternative ist ein Taschentuch zu nehmen, was mehrlagig ist. Pule mit dem Nagel eine der Lagen ab, so dass du ein sehr dünnes Papier in der Hand hältst. Das legst du über deine Lippen und puderst mit einem Pinsel drüber. Die Lippen werden matt, jedoch nicht gepudert aussehen.
Die Tipps gelten nicht nur im Vorstellungsgespräch
Wie du dich als Frau kleidest, wird immer ein kritischer Punkt für deine persönliche Marke sein. Je früher du definierst, wie du auf andere wirken möchtest und wie du dich dementsprechend kleidest, umso weniger Fehlkäufe wirst du haben. Viel Glück im Vorstellungsgespräch, dein Outfit wird auf jeden Fall heldenhaft!