Servant Leadership – Mit diesem Führungsstil unterstützt du dein Team

Servant Leadership - Mit diesem Führungsstil unterstützt du dein Team  

Servant Leadership ist der neue Trend unter den Führungsstilen - auch wenn die Wurzeln über 2.000 Jahre zurückreichen. Der Ansatz aus den USA ist besonders für junge Menschen interessant, da er neue Werte schafft. Er setzt auf flache Hierarchie und die Vorgesetzten kommunizieren mit ihren Mitarbeitenden auf Augenhöhe. Im Deutschen kann man Servant Leadership zum Beispiel mit „Führung als Dienstleistung“ übersetzen. Das heißt, du bietest deinen Mitarbeitern Chancen und Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln und über sich hinauszuwachsen. Dabei sollst du keineswegs zu einem Kumpel oder einer besten Freundin werden. Du begegnest deinen Mitarbeitern aber mit Respekt und Offenheit. Somit bietest du ihnen Raum, sich selbst zu entwickeln und ein gesundes Arbeitsklima aufzubauen. Wir stellen dir unterschiedliche Führungsstile vor und erklären, worauf es bei einer unterstützenden Führungskraft ankommt. Dadurch kannst du an deinen eigenen Kompetenzen arbeiten und dich und dein Team besser machen!


Servant Leadership

Welche Führungsstile gibt es und wofür sind sie gut?

Es gibt viele verschiedene Arten von Führungspersönlichkeiten, und jede von ihnen hat eine andere Methode und einen anderen Ansatz für den Umgang mit Konflikten und Erfolg. Viele Führungskräfte vermischen jedoch oft verschiedene Stiltypen miteinander, um die richtige Mischung für ihre Mitarbeiter zu finden. Eine Führungskraft muss ihre eigenen Merkmale und Stile sowie die Persönlichkeit und die Eigenschaften des Mitarbeiters zu erkennen. So kann sie bestimmen, welcher Führungsstil am besten funktioniert. Im Folgenden stellen wir deshalb drei sehr bekannte Führungsstile vor und erklären, wofür sie gut sind und wo eventuell Schwierigkeiten liegen können.


1. Der demokratische Führungsstil 

Wie der Name schon sagt, geht es beim demokratischen Führungsstil darum, den Input deines gesamten Teams zu nutzen, anstatt sich nur auf die Meinung ausgewählter Mitarbeiter zu beziehen. Viele Entscheidungen werden dabei im Plenum getroffen und mit allen Teilhabenden diskutiert. Dadurch hat jedes Teammitglied die Möglichkeit, seine Meinung offen zu sagen und sich zu Projekten, Arbeitsaufgaben oder auch dem Arbeitsklima zu äußern und Wünsche zu formulieren. Deine Mitarbeiter haben somit das Gefühl, dass sie Teil eines großen Ganzen sind und ihre Arbeit und ihre Meinung wertgeschätzt werden.

Der demokratische Führungsstil ist oft für große Gruppen innerhalb eines Unternehmens hilfreich. Es kann allerdings schwierig werden, schnell wichtige Entscheidungen zu treffen, wenn erst die gesamte Gruppe damit einverstanden sein muss.

Daher solltest du als Führungskraft darauf achten, dass du für relevante und schnelle Entscheidungen eine Art Beraterteam um dich hast, die stellvertretend für die gesamte Belegschaft mit dir eine unmittelbare Entscheidung treffen können. Das Beraterteam sollte ähnlich wie in der Politik aus allen Bereichen des Unternehmens zusammengestellt sein. Dadurch können die unterschiedlichen Meinungen und Bedürfnisse des gesamten Teams mit einfließen.

Wenn du ein sehr großes Unternehmen mit vielen verschiedenen Abteilungen, Bereichen und einzelnen Teams führen musst, ist der demokratische Führungsstil für dich nicht gut geeignet. Es ist nahezu unmöglich, 500 Menschen anzuhören und eine Entscheidung zu treffen, mit der alle zufrieden sind.

2. Der Laissez-Faire-Führungsstil

„Laissez faire“ ist ein französischer Begriff und bedeutet frei übersetzt „erlauben zu tun“ Der Laissez-Faire-Stil ist auch ein sehr bekannter Erziehungsstil für Kinder, wird aber häufig kritisiert. In der Arbeitswelt bedeutet dieser Führungsstil, dass die Führungskraft den Mitarbeitern im Allgemeinen die Freiheit lässt, so zu arbeiten, wie sie wollen.

Trotz aller Freiheit müssen sie ihre Aufgabe aber erledigen und das vorgegebene Ziel erreichen. Als Führungskraft kannst du auf Wunsch des Mitarbeiters Unterstützung oder einen Rat geben. Du überlässt diese Entscheidung aber deinem Mitarbeiter selbst und mischst dich nicht von dir aus in seine Arbeit ein. Für viele Mitarbeiter kann das ein Gefühl von Freiheit sein und sie arbeiten besser, da sie das Gefühl haben nicht beobachtet und unter Druck gesetzt zu sein.

Es kann allerdings auch passieren, dass einige Mitarbeiter dadurch sehr viel schlechter arbeiten. Sie benötigen Motivation oder Hilfe beim Zeitmanagement und arbeiten ohne konkrete Anleitung weniger produktiv. Gerade junge Mitarbeiter oder Auszubildende haben noch nicht die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten, alles allein zu erledigen und werden dadurch unsicher. Sie brauchen deine Anweisungen und verlangen immer wieder, dass du ihre Arbeit kontrollierst und bewertest. Wenn diese Unterstützung fehlt, kann die Motivation sehr schnell verloren gehen und die Arbeitsabläufe im ganzen Team werden negativ beeinträchtigt. Dadurch kannst du schnell die Kontrolle über dein gesamtes Team verlieren.

Der Laissez-Faire-Stil ist nicht für dich geeignet, wenn du in einem Bereich arbeitest, in dem Fristen eingehalten werden müssen und es besonders auf die Qualität eurer Arbeit ankommt. Wenn auch nur einzelne Mitarbeiter in dem großen Uhrwerk eures Unternehmens nicht vernünftig mitarbeiten, funktioniert das gesamte Uhrwerk nicht mehr vernünftig.  Darunter leidet dein gesamtes Team. Viele Mitarbeiter brauchen das Gefühl, auf ein Ziel hinzuarbeiten und arbeiten mit Leistungsanreizen deutlich besser.

Servant Leader
3. Servant Leadership

Beim Servant Leadership geht es vor allem um den Wunsch, dein Team zu unterstützen und die Absicht, deine Macht als Führungsposition zu teilen. Bei diesem Führungsstil reicht es nicht aus, dein Team einfach autoritär anzuleiten. Stattdessen musst du es auf seinem eigenen Weg unterstützen und dies zu deinem Ziel machen. Dafür ist es wichtig, dass du dir Zeit nimmst, dein Team und seine Leistungen zu erkennen, seine Herausforderungen wahrzunehmen und es bei der Lösung zu unterstützen. Dadurch schaffst du es, dass es seine eigenen Ziele erreicht und durch seine Entwicklung das gesamte Team besser macht.


Führung als Dienstleistung

Wenn du Führung als eine Art Dienstleistung verstehst, bestehst du nicht auf deine eigene Macht. Stattdessen lernst du sowohl Macht als auch Aufgaben zu teilen und als Team zu wachsen. Deine Mitarbeiter werden das Gefühl haben, dass ihre Beiträge wichtig sind und geschätzt werden. Du selbst gehst mit einem guten Beispiel voran und zeigst, dass Erfolge möglich sind und es alle schaffen können, ihre Ziele zu erreichen.

Servant Leadership stützt sich auf Führung, Motivation und Struktur. Aber all das passiert auf Augenhöhe. Du inspirierst deine Mitarbeiter, bietest ihnen Feedback und machst deutlich, dass du für sie erreichbar bist, wenn sie dich brauchen. Als gute Führungskraft nimmst du wahr, welcher deiner Mitarbeiter welche Bedürfnisse hat und wie du am besten darauf reagierst. Die einen brauchen eventuell mehr Anleitung, die anderen wiederum Motivation und wieder andere brauchen das Gefühl, dass sie frei in ihrer Arbeit sind, weil du auf ihre guten Ergebnisse vertraust.

Stelle den Aufbau von Beziehungen in den Vordergrund. Damit sind sowohl die Beziehungen innerhalb des Teams als auch jene von dir zu den einzelnen Teammitgliedern gemeint. Damit schaffst du eine Basis, auf der offen und ehrlich kommuniziert werden kann und der Erfolg des gesamten Teams im Vordergrund steht. Du stellst also nicht mehr dich selbst in den Mittelpunkt und die Erfolge, die du als Führungskraft erreichen möchtest. Stattdessen setzt du deine Mitarbeiter an die erste Stelle und konzentriert sich darauf, wie du sie fördern kannst, um als gemeinsames Team höhere Ziele zu erreichen.

Worauf kommt es beim Servant Leadership an?

Zitat

Zusammenkommen ist ein Anfang. Zusammenbleiben ist ein Fortschritt. Zusammen arbeiten ist ein Erfolg.

- Henry Ford

Es gibt viele Eigenschaften, die eine gute Führungskraft im Sinne des Servant Leadership ausmachen. Im Folgenden stellen wir dir die wichtigsten 4 Charakteristika vor, die jeder Servant Leader braucht, um sein Team zu unterstützen:


1. Zuhörfähigkeit

Deinen Mitarbeitern zuzuhören ist eine der wichtigsten Aufgaben für dich als Führungskraft. Du musst in der Lage sein, deinen Mitarbeitern nicht nur nebenbei zuzuhören, sondern tatsächlich zu hören und zu verstehen, was sie sagen und was sie brauchen. Dafür ist aktives Zuhören wichtig. Bestimmt hörst du deinen Mitarbeitern jetzt auch schon zu, aber aktives Zuhören geht noch einen Schritt weiter.

Du verinnerlichst die Bedürfnisse, Probleme und Fragen deiner Mitarbeiter viel besser, wenn du aktiv Dinge hinterfragst, dir Notizen machst und erst einmal vorurteilsfrei zuhörst. Durch periodisches Hinterfragen bleiben dir die Gespräche besser im Hinterkopf und du kannst anschließend auf deine Mitarbeiter viel besser eingehen.

Zu guten Zuhörfähigkeiten gehört auch die Fähigkeit, Ablenkungen zu beseitigen und dein Gegenüber niemals zu unterbrechen, während er oder sie spricht. Achte auch auf die nonverbale Kommunikation, wie z.B. Körpersprache, Tonfall und Gestik. Als gute Führungskraft weißt du, dass die Verbesserung deiner Zuhörfähigkeiten die Kommunikation mit den Mitarbeitern verbessern kann. Das kann wiederum zu besseren beruflichen Beziehungen führen und den Erfolg des Unternehmens steigern.

Aktives Zuhören
2. Überzeugungskraft

Manchmal verwechseln Führungspersönlichkeiten Macht und Autorität mit der Fähigkeit zur Überzeugungsarbeit. Wir haben bereits festgestellt, dass es bei Servant Leadership darum geht, Macht zu teilen und nicht blind autoritär zu führen. Deshalb ist es wichtig, den Unterschied zu kennen. Überzeugungskraft ist ein entscheidendes Werkzeug, das auch ohne Macht eingesetzt werden kann.

Möchtest du aufrichtig überzeugen, musst du die Fähigkeiten besitzen, dein Wissen und deine Fachkenntnisse einzusetzen, um andere aufzuklären und zu ermutigen. Überzeugungskraft wendet weder Gewalt noch Manipulation an. Stattdessen geht es um Ehrlichkeit und Erfahrung.

Als Servant Leader kannst du Überzeugungsarbeit einsetzen, um Einheit im Team und Konformität bei großen Entscheidungen herzustellen. Deine Argumente solltest du dabei immer durch Fakten und Nachforschungen untermauern. Deshalb solltest du niemals versuchen, Überzeugungsarbeit zu leisten, die auf falschen Informationen oder persönlichen Entscheidungen beruht. Wenn das auffällt, wird dir dein Team nicht mehr vertrauen und du bist als Autoritätsperson und Vorbild unglaubwürdig. Da Überzeugungskraft Vertrauen schafft, musst du lernen, sie effektiv einzusetzen und nicht zu missbrauchen.


3. Chancen erkennen

Als Führungskraft musst du vorausschauend denken und handeln. Dazu zählt, dass du eine Gelegenheit für Wachstum und Expansion erkennen kannst. Als Servant Leader kannst du das Potenzial oder bestimmte Fähigkeiten deiner Mitarbeiter erkennen. Dadurch erkennst du Gelegenheiten für sie, sich ein Ziel zu setzen oder eine Aufgabe zu erfüllen. Beobachte deine Mitarbeiter öfter bei ihrer Arbeit. Dadurch kann es dir gelingen eine neue Herausforderung für sie zu finden. Die Kommunikation mit jedem Mitarbeiter ermöglicht es dir, jeden einzelnen kennen zu lernen und eine persönliche Beziehung zu ihm aufzubauen.

Gelegentlich solltest du einfache Arbeitsbewertungen durchführen und dir Notizen über den Mitarbeiter machen. Bei der Auswertung seiner Ergebnisse nimmst du vielleicht neue Chancen wahr, wie du ihn bei seiner Entwicklung unterstützen und ihm neue Aufgabenbereiche zuzuteilen kannst. Welche Instrumente du auch immer einsetzt, es ist immer wichtig, auch auf deine Intuition zu hören und die Augen offen zu halten. So bleibst du offen für Veränderungen innerhalb des Teams und ermöglichst deinen Mitarbeitern Chancen, die ihnen selbst vielleicht noch gar nicht aufgefallen sind.


4. Beziehungen aufbauen

Dieser Aspekt ist beim Servant Leadership so zentral, dass wir noch einmal gesondert darauf eingehen wollen. Mit jemandem in Beziehung zu treten bedeutet mehr, als nur empathisch zu sein. Diese Fähigkeit erfordert etwas mehr emotionale Beteiligung deinerseits. Bei Empathie geht es vor allem darum, dich in deinen Mitarbeiter hineinversetzen zu können, aber nicht in Mitleid abzudriften.

Als Führungskraft solltest du in der Lage sein, eine Beziehung zu einem Mitarbeiter herzustellen, indem du dich daran erinnerst, wie du selbst zu deiner Position gekommen ist und welche Führungskraft dir dabei geholfen hat. Du selbst warst einmal an genau dem gleichen Punkt, wie dein Mitarbeiter heute. Deshalb ist es dir möglich, eine Beziehung zu ihnen aufbauen.

Ein Mitarbeiter braucht Hilfe oder hat mit einer Aufgabe zu kämpfen? Du solltest in der Lage sein, dich auf seine Sorgen zu beziehen, anstatt ihn dafür zu verurteilen. Wenn du eine Aufgabe delegieren willst, achte darauf, dass es auf Augenhöhe geschieht. Du solltest dabei nicht in Befehle oder Forderungen abrutschen und dich über deine Mitarbeiter stellen. Erlaube dem Mitarbeiter, so viel wie möglich allein zu arbeiten, und lasse ihn auf seinem eigenen Niveau arbeiten. Nur so lernt er selbstständig dazu und du kannst ihm immer neue Aufgaben geben und seine Entwicklung fördern. Deine Mitarbeiter werden sich wertgeschätzt fühlen und spüren, dass ihr ein Team auf Augenhöhe seid und jeder Einzelne zählt.

Delegieren ist das Zauberwort!

Delegieren

Delegieren bedeutet, nicht einfach seine Macht auszunutzen und andere autoritär anzuweisen. Es bedeutet auch, die eigene Macht zu teilen und anderen zu vertrauen. Für manche Führungskräfte kann das eine der größten Herausforderungen sein. Schließlich sollen Führungskräfte ein Gefühl für Macht haben und diese nutzen, wenn sie können. Um einen guten Mittelweg für dich selbst und das Unternehmen zu finden, solltest du beim Delegieren verschiedene Punkte beachten.


1. Delegieren lernen

Sinnvoll zu delegieren muss man erst lernen, das geht jeder Führungskraft so. Ohne diese Fähigkeit funktioniert Servant Leadership aber nicht. Es ist oft schwierig, die Verantwortung für eine Aufgabe abzugeben und auf die Fähigkeiten deiner Mitarbeiter zu vertrauen. Du hast vielleicht die Sorge, dass du Zeit verschwendest, weil du es später sowieso nochmal neu machen musst, damit es auch richtig gemacht läuft. Diese Art des Denkens kann jedoch sowohl für dich als auch für dein Mitarbeiterteam schädlich sein.

Wenn du gut delegieren kannst, musst du nicht mehr alle Aufgaben allein erledigen und überarbeitest dich nicht. Außerdem schafft das Delegieren auch ein Gefühl des Vertrauens bei den Mitarbeitern. Sie wissen jetzt, dass du darauf vertrauen kannst, dass sie etwas richtig machen. Dadurch können deine Mitarbeiter sich selbst mehr zutrauen und entwickeln sich weiter, sodass sie ein noch wertvollerer Teil deines Teams werden.

Ein paar wichtige Tipps zum Delegieren sind dabei zum Beispiel:

  • Frage dich, wer ist die richtige Person für eine bestimmte Aufgabe?
  • Wer hat die notwendigen Fähigkeiten, wer ist schon so weit und wer kann sich dadurch möglicherweise zusätzlich weiterentwickeln?
  • Gib außerdem klare Anweisungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt und du letztlich doch alles neu machen musst. Das macht auch deine Mitarbeiter unsicher.
2. Einfühlungsvermögen lernen

Viele Führungskräfte sind zwar sehr sympathisch, tun sich aber sehr schwer, auch empathisch gegenüber ihren Mitarbeitern zu sein. Einfühlungsvermögen sollte nicht mit Sympathie verwechselt werden, da es über freundlichen Smalltalk hinaus geht. Ohne die nötige Empathie können deine Mitarbeiter sich unverstanden fühlen und schnell unzufrieden werden.

Durch Einfühlungsvermögen schaffst du es, dich in die Lage deiner Mitarbeiter hinein zu versetzen und auf Augenhöhe mit ihnen über ihre Probleme zu sprechen. Indem du dich metaphorisch auf die Ebene deines Mitarbeiters begibst und möglicherweise reflektierst, wie du dich in einer ähnlichen Situation gefühlt hast, kannst du ihre Herausforderungen viel besser verstehen und sie dahingehend unterstützen.

Wenn du nachvollziehen kannst, wie sich ihre Probleme auf ihre Arbeitsweise auswirken, könnt ihr gemeinsam daran arbeiten. Es zeigt deinem Mitarbeiter, dass du seinen Problemen zuhörst und seine Bemühungen anerkennst. Das kann wiederum sein Selbstvertrauen stärken und den Wunsch wecken, die Probleme schnell zu lösen. So wird die Situation einfacher und die Arbeit wieder produktiver.


3. Lernen, wann du einspringen musst

Zum Delegieren gehört, nicht nur zu sehen, welche Aufgabe für wen am besten geeignet ist. Stattdessen musst du auch erkennen, wann jemand überfordert ist und du ihn doch unterstützen musst. Zum Servant Leadership gehört, dass du deinen Mitarbeitern neue Herausforderungen gibst, sie damit aber niemals komplett allein lässt. Dennoch ist das Maß entscheidend. Du darfst deinen Mitarbeitern nicht bei jeder Kleinigkeit entgegenkommen und ihnen alles abnehmen. Sonst schaffen sie es nicht, über sich hinaus zu wachsen.

Lerne zu erkennen, wann du dich von deinem Mitarbeiter zurückziehen musst und wann der richtige Zeitpunkt ist, einzugreifen und zu helfen. Dein Mitarbeiter sollte über die richtigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, um eine Aufgabe zu bearbeiten oder ein Projekt abzuschließen. Natürlich wird der Mitarbeiter in irgendeinem Bereich vor Herausforderungen stehen oder Schwierigkeiten haben, aber muss zunächst versuchen, das Problem selbst zu lösen.

Beobachte genau, wann die Herausforderung zu groß für deinen Mitarbeiter ist und es schädlich werden würde, ihn mit der Aufgabe allein zu lassen. Kommt dein Mitarbeiter an den Punkt, an dem er keine Fähigkeiten oder Kenntnisse hat, ist der richtige Punkt einzuschreiten und Hilfe oder Anleitung anzubieten.

Es kann ein schwieriges Gleichgewicht sein, herauszufinden, wo das richtige Maß liegt, um dein Team weder zu unter noch zu überfordern. Sprich mit deinem Team und mach ihnen klar, dass auch du noch Dinge lernen musst und du willst, dass ihr gemeinsam als Team stärker werdet. Dann werden auch deine Mitarbeiter deutlicher signalisieren, was sie allein schaffen und wo sie Hilfe benötigen.

Teamerfolg
4. Feiere den Erfolg deines Teams

Dieser Punkt ist selbstverständlich: Wenn dein Team Erfolg hat, dann hast du Erfolg! In einem guten Team ist kein Platz für ein "Ich" statt einem „Wir“. Denn wir alle wissen: Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Wenn also ein Glied bricht, fällt die ganze Kette auseinander. Aber wenn jedes Glied stark und fähig ist, dann kann die Kette fast alles aushalten.

Du musst also mit deinen Mitarbeitern zusammenarbeiten, indem du sie coachst, anleitest, Rat und Hilfe anbietest, wenn es nötig wird und ihnen hilfst, ihre Ziele zu erreichen und beruflich zu wachsen. All das funktioniert, indem du lernst, Aufgaben und Macht zu teilen. Wenn deine Mitarbeiter erfolgreich sind und zu einer Bereicherung für das Unternehmen werden, wirst auch du den Erfolg spüren. Du kannst stolz auf dich sein, denn deine Mitarbeiter haben mit deiner Hilfe Erfolg und leisten durch eine Anleitung gute Arbeit.

Was macht den perfekten Servant Leader aus?

Vision Servant Leadership

Zitat

Führung ist die Fähigkeit, eine Vision in die Realität umzusetzen. - Warren Bennis

Als guter Servant Leader bist du sowohl ein Motivator als auch ein Mentor. Motivation ist ein wichtiges Instrument. Du setzt sie am Arbeitsplatz ein, weil es die Mitarbeiter aufrichtet und inspiriert, weiter voranzukommen. Weil jeder Mitarbeiter auf unterschiedliche Methoden der Motivation reagiert, musst du als Führungskraft in der Lage sein zu wissen, wie deine Mitarbeiter ticken und was für sie funktioniert. Als Mentor kannst du für neue Mitarbeiter oder für Mitarbeiter, die begonnen haben, das Vertrauen in ihre Arbeit zu verlieren, hilfreich sein. Eine gute Führungskraft muss auch diese Mentorenrolle übernehmen und dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter den nötigen Auftrieb erhalten. Welche Aufgaben dafür relevant sind, stellen wir dir nun vor:


1. Mache es herausfordernd!

Mache dir als Führungskraft bewusst, was deine Mitarbeiter alles allein bewältigen können und biete Anreize, dass sie über sich hinauswachsen können. Wenn du das Arbeitsumfeld nicht ausreichend herausfordernd gestaltest und deine Mitarbeiter wachsen lässt, kann es sein, dass sie sich nach anderen Stellen umsehen. Einer der häufigsten Gründe für einen Jobwechsel in Bewerbungen ist, dass dem Mitarbeiter die Weiterbildungsmöglichkeiten gefehlt haben.

Bleibt dein Mitarbeiter trotzdem im Unternehmen, kann es sich negativ auf sein Selbstvertrauen und seine Arbeitsbereitschaft auswirken. Trage dazu bei, den Arbeitsplatz interessant zu halten, indem du deinen Mitarbeitern hilfst, zu wachsen, oder zusätzliche Projekte zu übernehmen. Versuche, das Erfordernis zur Entwicklung nicht als Bedrohung zu verkaufen.


2. Stelle Ressourcen zu Verfügung!

Manchmal ist die einfachste Form der Motivation, dafür zu sorgen, dass dein Mitarbeiter alles hat, was er zum Erfolg braucht. Dies kann sich auf physische Ressourcen beziehen, wie z.B. Vorräte, Teammitglieder oder Schulungsmaterialien. Zu den Ressourcen kann aber auch die persönliche Unterstützung gehören, wie Ermutigung und Feedback. Schließlich können deine Mitarbeiter ihre Arbeit nicht richtig machen, wenn sie nicht über alle erforderlichen Ressourcen verfügen.

Lasse dein Team als Führungskraft wissen, dass du eine wertvolle Ressource bist, die es nutzen kann, insbesondere wenn es etwas braucht, das es sich allein nicht beschaffen kann. Auch Teambuilding-Aktionen können eine wichtige Ressource für ein Team darstellen. Wenn du dich für Teambuilding- Events oder ein Servant Leadership Seminar interessierst, dann melde dich einfach bei uns für ein unverbindliches Kennenlernen und wir überlegen gemeinsam, wie wir dein Team unterstützen können! 

3. Frage nach Input!

Wenn du nicht weißt, wie du dein Team richtig unterstützen und motivieren kannst, gibt es eine ganz einfache Lösung: Frage sie einfach! Geh in den Austausch mit deinen Mitarbeitern zu verschiedenen Themen, z.B. wie sie gerne belohnt werden möchten, was sie zu besseren Leistungen antreibt, oder frage einfach, was du tun kannst, um ihnen die Arbeit zu erleichtern. Die meisten Mitarbeiter sind begierig darauf zu teilen, was sie glücklich macht und werden sich geschätzt fühlen, wenn sie ihre Gedanken und Meinungen mitteilen.

Jetzt, da du weißt, was deine Mitarbeiter glücklich und produktiv macht, kannst du die Informationen nutzen, um bessere Wege zu finden, sie motiviert zu halten. Gute Methoden für Mitarbeiter-Input können ein Briefkasten für Anmerkungen sein oder auch Gruppen- sowie Einzelgespräche. So hat jeder Mitarbeiter die Möglichkeit, den für ihn richtigen Rahmen zu finden.


4. Biete Anreize!

Bonus- und Anreizprogramme sind für viele Mitarbeiter ein beliebtes Motivationsinstrument. Anreize können vielen Formen haben, z.B. Geldprämien, Geschenke, besondere Titel oder sogar eine Anerkennung für Manager. Manche Mitarbeiter reagieren möglicherweise nicht auf bestimmte Arten von Anreizen, deshalb solltest du immer verschiedene Formen von Anreizen kennen und wissen, welche für dein Team am besten geeignet sind.

Es ist wichtig, den Unterschied zwischen einem Anreiz und einer Bestechung für gute Arbeit zu kennen. Dein Team will sich für die Arbeit, die es geleistet hat, belohnt fühlen, aber nicht durch Geschenke gezwungen werden, mehr zu arbeiten, als es kann.


5. Lege Ziele fest!
Goals

Als Mentor ist eines der besten Instrumente, die Fähigkeit deiner Mitarbeiter zu entwickeln, sich selbst Ziele zu setzen.

  • Beginne damit, deine Mitarbeiter zu fragen, was sie erreichen möchten und wie sie es erreichen möchten. Individuelle Ziele können arbeitsbezogene Themen umfassen, wie z.B. Produktivitätssteigerung oder Verringerung der Ablenkungen, oder sie können persönlicherer Natur sein, wie z.B. die Verringerung persönlicher Fehlzeiten.
  • Bei der Arbeit mit einem Team solltest du sicherstellen, dass jedes Mitglied seine eigenen Ziele hat, und im Anschluss Ziele für das Team als Ganzes festlegen. Auf diese Weise stellst du sicher, dass jeder ein Ziel hat, auf das er allein hinarbeiten kann, aber auch ein Ziel, auf das er mit dem Rest des Teams hinarbeiten kann.

Ziele helfen jedem Einzelnen, konzentriert zu bleiben, und können ihm das Gefühl geben, als Individuum und als Gruppe geschätzt zu werden. Wie wichtig das ist und, wie du Zielorientierung richtig umsetzen kannst, erfährst du hier.


6. Schaffe ein unterstützendes Umfeld!

Um ein Team von Mitarbeitern zu betreuen und zusammenzubringen, musst du in der Lage sein, ein unterstützendes Arbeitsumfeld für sie zu schaffen. Diese Unterstützung ist der zentrale Punkt des Servant Leadership. Schließlich wollen deine Mitarbeiter nicht das Gefühl haben, dass der Arbeitsplatz ein Ort ist, der gefürchtet werden muss und nur Kritik oder Erniedrigung hervorruft. Deshalb solltest du als Mentor fungieren, indem du eine Umgebung schaffst, die für die Mitarbeiter sicher und unterstützend ist und in der sie weder dich noch andere Mitarbeiter fürchten.

Durch regelmäßige Gespräche baust du ein Gefühl des Komforts und Vertrauens auf, sodass die Kommunikation immer offen ist. Nimm dir Zeit für die Unterstützung, damit deine Mitarbeiter freiwillig auf dich zukommen. Dadurch werden sie auch empfänglicher für dein Feedback und sind zufriedener mit der Zusammenarbeit.


7. Biete eine offene Tür!

Ganz gleich, ob du einen neuen Mitarbeiter oder eine ganze neue Gruppe betreust, solltest du von Beginn an die Politik der offenen Tür für das Büro etablieren. Lasse deine Mitarbeiter wissen, dass sie mit allen Problemen oder Bedenken zu dir kommen können - oder sogar mit positiven Ideen, die sie dir mitteilen möchten. Jemanden als Führungskraft zu sehen, kann einschüchternd oder geradezu beängstigend sein. Versichere deinen Mitarbeitern deshalb, dass du für sie da bist und sie bei ihren Zielen und Herausforderungen unterstützen willst.

Eine offene Tür zu haben, bedeutet aber nicht, dass sie 24/7 in dein Büro kommen können, da du sonst auch nicht produktiv arbeiten kannst. Setze deshalb einfache Grenzen, wie z.B. beste Kontaktzeiten oder die Einhaltung einer Abstimmung mit dem Management. Deine Mitarbeiter werden deine Zeit schätzen und das Gefühl haben, dass du für sie da bist und nicht nur für den Job.

Wo du beim Servant Leadership aufpassen musst!

Aufpassen

Jeder Führungsstil hat seine Herausforderungen und kritischen Momente. Deshalb stellen wir dir im Folgenden drei Punkte vor, bei denen du besonders vorsichtig sein musst, um das richtige Maß zu finden und eine gute Führungskraft zu sein.


1. Übertriebene Kritik

Konstruktive Kritik brauchst du im Management immer, aber du musst sie richtig einsetzen. Jeder Mensch braucht Lob und Kritik, um sich weiterzuentwickeln. Dennoch geht es beim Servant Leadership darum, das richtige Maß der Dinge zu finden. Bevor du also einen Mitarbeiter kritisieren möchtest solltest du dich fragen, ob das gerade hilfreich ist und ob du damit etwas Positives bewirken kannst. Es ist nicht hilfreich, wenn du den Mitarbeiter damit nur noch mehr verunsicherst.

Frage dich, wie er auf die Kritik reagieren wird und wie du sie so formulieren kannst, dass sie hilfreich ist. Auch beim Lob ist es wichtig, nicht zu übertreiben. Natürlich musst du deine Mitarbeiter loben, wenn sie ihre Aufgaben gut erfüllt haben. Dennoch sollte es etwas Besonderes bleiben und sie sollten nicht das Gefühl bekommen, dass sie Lob erhalten, egal wie sie ihre Arbeit ausführen. Dadurch könnte ihre Motivation verloren gehen und das Arbeitsklima schlechter werden.


2. Am Spielfeldrand sitzen

Als gute Führungskraft weißt du, wann es an der Zeit ist, einzugreifen, um einem Mitarbeiter zu helfen, und wann es der richtige Zeitpunkt ist, zurückzutreten und aus der Distanz zu beobachten. Wenn du jedoch ständig am Spielfeldrand sitzt, dich weigerst teilzunehmen und dennoch Befehle erteilst, verlierst du die Loyalität deines Teams und jeglichen Respekt als Führungskraft. Als Servant Leader bist du an den Erfolgen deiner Mitarbeiter und ihren Herausforderungen beteiligt, weil du dich um ihre Leistungen und ihr Wachstum sorgst.

Eine Führungspersönlichkeit, die einfach am Rand sitzt und nicht an der Seite ihrer Mitarbeiter arbeitet, zeigt, dass sie sich nur um ihre eigenen Agenden und Interessen kümmert. Indem sie sich nicht an der Arbeit beteiligt, vermittelt diese Führungskraft die Botschaft, dass sie die ganze Macht selbst in der Hand hat und keine Probleme damit hat, ihren Mitarbeitern zu sagen, was sie zu tun haben. Dieses Gefühl willst du natürlich nicht vermitteln! Auch wenn die Mitarbeiter vielleicht für kurze Zeit für diese Art von Führungskräften arbeiten, werden sie sich irgendwann unterbewertet fühlen und kündigen.


3. Zu viel verlangen

Durch Servant Leadership hast du gelernt, man richtig delegiert und Anfragen an Mitarbeiter stellt, ohne ein Gefühl der Forderung oder Drohung zu vermitteln. Viele Führungskräfte sind jedoch der Meinung, dass sie als Führungskraft das Recht haben, von ihren Mitarbeitern das zu verlangen, was sie brauchen, und erwarten, dass sie ihnen blind folgen.

Eine anspruchsvolle Führungskraft wird ihre Mitarbeiter nicht nur einschüchtern, um das zu bekommen, was sie will, sondern sie wird mit der Zeit auch mehr von ihnen verlangen. Das kann zum Beispiel mehr Arbeit sein, um einen Termin einzuhalten, mehr Aufgaben, die ihnen übertragen werden, oder mehr Zeit, die sie im Büro für verschiedene Aufgaben verbringen müssen. Aber diese Art von Anführer führt eigentlich gar nicht, sondern versucht, eine Herde von Anhängern aufzubauen. Der Teamgedanke geht hierbei komplett verloren. Einige Mitarbeiter mögen vorerst folgen, aber viele Mitarbeiter werden nicht alle Anforderungen tolerieren und sich neu orientieren.

Nun weißt du alle relevanten Tipps und Tricks, um als Führungskraft Servant Leadership zu erlernen und zu etablieren. Einige weitere spannende Thesen findest du bei den Kollegen von Teamworks. Wenn du noch weitere Fragen hast, dann melde dich einfach bei uns und wir helfen dir mit unserer langjährigen Erfahrung gerne weiter!