Das Mitarbeitergespräch – Wie du dich optimal vorbereitest

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Das Mitarbeitergespräch – Wie du dich optimal vorbereitest

Zum Mitarbeitergespräch gibt es wahrscheinlich so viele Meinungen, wie es Angestellte gibt. Der eine freut sich darauf, die nächste kann schon Tage vorher nicht mehr schlafen. Wieder andere haben vielleicht selbst noch nie ein echtes Mitarbeitergespräch gehabt oder arbeiten in einem Start-Up, in dem sich sowieso alle regelmäßig zusammen an einen Tisch setzen. Wie auch immer du zu diesem Thema stehst, die optimale Vorbereitung ist das A und O. Deshalb zeigen wir dir, warum du auf regelmäßige Gespräche bestehen solltest und, wie du Fehler vermeidest.

Wofür brauchen wir das Mitarbeitergespräch und worum geht es?

Wenn wir uns entwickeln wollen, dann brauchen wir Feedback. Das ist ganz logisch. Je nach Unternehmensgröße sollte sich deine Führungskraft deshalb alle sechs bis zwölf Monate mit dir zusammensetzen. Bei eurem Mitarbeitergespräch analysiert ihr dann deine persönlichen Erfolge, Entwicklungen und Ziele.

Es ist wichtig, dass deine Führungskraft sich ausreichend Zeit nimmt, denn nur so kannst du langfristig wachsen. Daher solltest du auch darauf bestehen, wenn du feststellst, dass das letzte Gespräch zu lange her ist oder du vielleicht sogar noch nie eines hattest.

Das Mitarbeitergespräch ist in keinem Falle nur einseitiges Feedback. Du kannst diesen Rahmen auch nutzen, um über deine Zukunft im Unternehmen zu sprechen. Gibt es eine Weiterbildung, die du interessant fändest oder einen anderen Bereich, in dem du dich gerne ausprobieren würdest? Wenn du nie darüber sprichst, dann kann deine Führungskraft davon natürlich auch nichts wissen und somit nicht auf deine Bedürfnisse eingehen. Außerdem bietet sich hier auch die Gelegenheit, sachliche Kritik anzubringen und konsekutiv darüber zu sprechen.

Neben den regulären Mitarbeitergesprächen gibt es auch einige Sonderfälle, um ein Mitarbeitergespräch zu vereinbaren. Diese könnten zum Beispiel sein:

  • Am Ende deiner Probezeit im neuen Unternehmen
  • Eine Beförderung oder ein Wechsel in einen anderen Bereich
  • Du kommst nach deiner Elternzeit oder z.B. einer längeren Krankheit zurück ins Unternehmen
  • Ein Gespräch über akut aufgetretene Probleme oder Konflikte
  • Änderungen deines Arbeitsvertrages, z.B. wenn du an einen anderen Standort versetzt wirst
  • Ein Gespräch im Rahmen einer Abmahnung, Kündigung oder Aufhebung des Arbeitsvertrages

Das Mitarbeitergespräch in drei Teilen

Ein Mitarbeitergespräch ist in der Regel in drei Phasen unterteilt. Diese solltest du kennen, damit du dich optimal auf alle Teile vorbereiten kannst und von nichts überrascht wirst.

Teil 1: Das Feedback

Im ersten Teil geht es immer um den Rückblick. Deine Führungskraft bespricht mit dir, wie sich deine Arbeit seit dem letzten Gespräch entwickelt hat. Hab keine Angst vor einem Feedback, sondern sehe es als Chance, etwas zu lernen und persönlich zu wachsen. Selbst schlechtes Feedback ist besser als gar kein Feedback. In kleineren und mittelständischen Unternehmen bekommst du außerdem oft die Möglichkeit nicht nur selbst Feedback zu erhalten, sondern auch welches zu geben. Das hilft dann auch deiner Führungskraft weiter.

  • Was lief gut in den letzten Monaten?
  • Welche Ziele wurden schon erreicht?
  • Woran muss noch gearbeitet werden?
  • Was hat nicht gut funktioniert?

Diese und ähnliche Fragen könnte deine Führungskraft dir stellen. Wenn du dich vorher schon optimal darauf vorbereitest, dann wird dich das Feedback nicht überraschen können. Außerdem kannst du konstruktiver an den zweiten Teil des Gesprächs gehen.

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Teil 2: Die Planung

Im zweiten Teil geht es dann um das Hier und Jetzt, bevor ihr euch im dritten Teil um den Ausblick kümmert. Es geht an die aktive Planung, wie neue Projekte, Aufgaben und Co. umgesetzt werden können.

  • Willst oder sollst du bald neue Aufgaben übernehmen?
  • Gibt es größere Projekte, an denen du dich beteiligen kannst? Und wie?
  • Kannst du eine Weiterbildung machen? Wie wird sie finanziert?
  • Welche Wünsche oder Anliegen hast du für die Zukunft?
  • Was brauchst du noch oder was musst du noch lernen, um Schritt X erreichen zu können?
  • Wie kannst du dabei unterstützt werden?

Bereite dich auch darauf vor. Je klarer dein Plan vorher ist, desto mehr kann dich deine Führungskraft unterstützen.


Teil 3: Die Ziele

Nun geht es um den Ausblick, die konkrete Festlegung von Zielen. Es hilft nichts, viele Planungen anzustellen ohne, dass eine konkrete Umsetzung folgt. Deshalb solltet ihr euch Ziele setzen, an denen ihr erkennen könnt, ob die Planung erfolgreich war. Dadurch ergibt sich dann im nächsten Mitarbeitergespräch auch wieder der erste Feedbackteil.

Mögliche Fragen könnten sein:

  • Woran erkennen wir, dass eine Maßnahme Erfolg hatte?
  • Welche Erfolge wollt ihr konkret erreicht haben?
  • Wie sollen bestimmte KPIs aussehen?
  • Welche neue Position wirst du übernommen haben?
  • Welche anderen messbaren Erfolge kann es geben?

Wie du mit unterschiedlichen Führungskräften umgehen kannst

Wenn du dich auf dein Mitarbeitergespräch vorbereitest, dann solltest du dich auch auf deine Führungskraft vorbereiten und ihre Eigenarten mit einplanen. Wir wollen dir vier mögliche „Typen“ einer Führungskraft vorstellen und dir zeigen, wie du am besten reagieren kannst.

Die unsichere Führungskraft

Es gibt zwei Gründe dafür, dass deine Führungskraft unsicher ist. Entweder ist die Person selbst noch nicht lange in der Position. Das kann man verstehen und verzeihen und du kannst darauf vertrauen, dass er oder sie in die Rolle hineinwächst. Es kann aber auch sein, dass deine Führungskraft mit der Position komplett überfordert ist.

In unseren Coachings stellen wir immer wieder das Peter-Prinzip vor, das besagt, dass eine Person so lange befördert wird, bis sie die Grenzen der eigenen Kompetenzen überschritten hat und unfähig wird.

Hier geht es also nicht darum, dass du deine Führungskraft überbietest oder schlecht dastehen lässt. Versuche ein Gespräch auf Augenhöhe zu führen und fordere aktiv neue Herausforderungen ein. Dein Gegenüber wird vermutlich nicht von allein auf die Idee kommen, dich mit neuen Aufgaben zu betrauen, wenn er oder sie selbst Angst davor hat. Bei den Zielen solltest du deshalb das Zepter in die Hand nehmen.


Die wütende Führungskraft

Wütenden Menschen kann man es nahezu nie recht machen. Das sollte bei einer cholerischen Führungskraft daher auch nicht dein Anspruch sein. Du möchtest ehrliches Feedback, dass dich nicht persönlich kritisiert oder niedermacht? Dann versuche es an anderen Stellen zu bekommen. Biete deiner Führungskraft eine möglichst kleine Angriffsfläche und konzentriere dich vor und nach dem Mitarbeitergespräch vor allem darauf, dich nicht selbst fertig zu machen.

Wenn du das Gefühl hast, deine Führungskraft ist chronisch unzufrieden und wütend, dann versuche lieber, dir eine neue Stelle zu suchen.

Angst vor Führungskraft


Die faktenfixierte Führungskraft

Solche Führungskräfte sehen in ihren Mitarbeitenden meistens nur Zahlen. Es fällt ihnen schwer eine zwischenmenschliche Beziehung aufzubauen und auf persönliche Themen einzugehen. Wann immer es um Fortschritt und KPIs geht, hast du hier einen guten Ansprechpartner. Analysiere im Vorfeld, wie du deine Führungskraft zu den Themen bringen kannst, die dir wichtig sind. Mag er oder sie eine besondere Art und Weise der Präsentation? Welche Belege oder Kennzahlen sind ihm wichtig? Bei keiner anderen Führungskraft ist eine gründliche Vorbereitung so wichtig, wie hier.


Die selbstbezogene Führungskraft

Dieser Mensch ist sehr stolz auf seine Position und wird dir das zu Genüge zeigen. Hier ist es oft schwierig, überhaupt ein Wort dazwischen zu bekommen. Es kann anstrengend sein, sich Feedback einzuholen, weil deine Führungskraft möglicherweise gar nicht wirklich auf dich eingehen kann und will. Stattdessen redet sie nur über ihre eigene Karriere. Versuche an den richtigen Stellen einzuhaken und den Bezug wieder zu deiner eigenen Arbeit herzustellen.

Mit Wut kommst du hier wahrscheinlich nicht weiter. Versuche es mit Einfühlungsvermögen und viel Geduld. Lass dich aber nicht abspeisen, wenn du ein wichtiges Thema besprechen willst egal, ob deine Führungskraft das will oder nicht.

Bonustipp: Was du nicht vergessen solltest!

Zum Schluss wollen wir dir noch ein paar kurze Tipps an die Hand geben, die du auf keinen Fall vergessen solltest. Sonst könnte das Mitarbeitergespräch wirklich unangenehm werden.

1. Zunächst solltest du niemals unvorbereitet in ein Gespräch mit deiner Führungskraft gehen. Trete so auf, wie du auch im Alltag wahrgenommen werden willst – organisiert und sortiert. Es gibt nichts Schlimmeres, als vor der Führungsperson ins Stocken zu geraten und keine Ahnung zu haben, wie du reagieren sollst.

2. Außerdem solltest du dir die Themen aufschreiben, über die du sprechen willst. Niemand wird von dir verlangen, dass du alle Themen im Kopf behalten kannst, wenn man sechs Monate in 45 Minuten besprechen will. Deshalb nimm dir ruhig einen kleinen Zettel mit Stichpunkten mit. Das hilft beiden Seiten und du ärgerst dich später nicht.

3. Werde nicht zu emotional! Wir wissen, dass es manchmal ganz schön aufreibend sein kann, mit der Führungskraft über Ziele, Vorgaben und Co. zu sprechen. Gerade Kritik annehmen fällt uns allen oft schwer. Trotzdem solltest du im Kopf behalten, mit wem du gerade ein Gespräch führst und weder ausfallend noch weinerlich werden. Das kann euer Verhältnis langfristig negativ beeinflussen.