Sofort mehr Teamfähigkeit - 5 Tipps!
Teamfähigkeit ist ein Schlagwort, das wir ständig überall hören, lesen und sehen. Scheinbar ist Teamfähigkeit enorm wichtig. Aber was steckt eigentlich dahinter? Warum haben wir schon in der Grundschule Noten dafür bekommen? Wir gehen dieser Frage auf den Grund und geben dir anschließend Tipps, wie du selbst besser im Team arbeiten kannst und dich erfolgreich weiterentwickelst.
Was ist Teamfähigkeit eigentlich?
Zwei Psychologen, Hinsch und Pfingsten haben eine Definition aufgestellt, die aber leider nicht so richtig weiterhilft: „soziale Kompetenz ist die Verfügbarkeit und Anwendung von kognitiven, emotionalen und motorischen Verhaltensweisen, die in bestimmten sozialen Situationen zu einem langfristig günstigen Verhältnis von positiven und negativen Konsequenzen für den Handelnden führen“. Bitte was?!
Da müssen wir uns wirklich nicht wundern, dass jeder Mensch Teamfähigkeit irgendwie anders definiert. Abgesehen davon, hat diese Definition mit der heutigen Realität auch nicht mehr viel zu tun. In der heutigen Arbeitswelt werden gewisse Kernkompetenzen vorausgesetzt, wie z.B. Kommunikationsfähigkeit. Außerdem benötigen wir Eigeninitiative, um unsere Fähigkeiten und Talente passend einzubringen. Wenn wir dann noch in einem Team zusammenarbeiten, finden wir deutlich schneller Lösungen für komplexe Aufgaben.
Es scheint also, dass diese drei Dinge irgendwie miteinander verbunden sind und auch ein wenig voneinander abhängen. An dieser Stelle kommt die Definition von oben wieder ins Spiel. Bei Teamfähigkeit geht es darum, unsere Verhaltensweisen auf verschiedenen Ebenen so anzupassen, dass sie gewinnbringend sind. Denn was bringt dir die beste Kommunikationsfähigkeit, wenn du am liebsten in einem separaten Büro sitzen willst? Deshalb kommen hier unsere 5 Tipps für mehr Teamfähigkeit!
1. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
Wenn intelligente Menschen zusammenarbeiten und bereit sind, jeweils Verantwortung für ihr Handeln und das Team zu übernehmen, kann das überraschend kreative Effekte auslösen. Stell dir die Arbeit eines guten Teams vor, wie ein Gehirn. Hier organisieren sich die Synapsen bei jeder Anregung wieder neu und produzieren dabei neue Erkenntnisse. Im besten Fall entsteht bei einem Team dadurch eine gewissen Eigendynamik.
Ein gutes Brainstorming funktioniert z.B. wie ein Lauffeuer. Eine Idee entzündet die nächste. Diese Phase solltest du auf keinen Fall unterbrechen. Je mehr Ideen ihr habt, desto mehr Auswahl habt ihr. Natürlich werden einige Ideen nicht umsetzbar sein. Aber nur, weil Ansätze unkonventionell sind, sind sie nicht direkt falsch. Wichtig ist, dass du immer das große Ganze im Auge behältst, durch gutes Prozess- und Teammanagement. Dann übersiehst du nicht, welche Ideen zielführend sind und welche nur kostbare Zeit und Energie verschwenden würden.
2. Intelligente Arbeitsteilung
Dein Team funktioniert dann am besten, wenn alle das machen können, worin sie gut sind. Es bringt also herzlich wenig, die Mitarbeiterin mit den besten Fremdsprachenkenntnissen bei einem internationalen Meeting lieber im Büro mit Exceltabellen zurückzulassen.
Abgesehen davon ist es wichtig, dass alle die Freiheit haben, ihre Meinung zu äußern. Jede Meinung muss erstmal angenommen werden auch, wenn die eigene Meinung anders ist. Meinungsverschiedenheiten haben jedoch nur so lange einen Sinn, wie sie das Team letztendlich weiterbringen. Manchmal eröffnen sie neue Blickwinkel und Herangehensweisen, die schneller zum Ziel führen. Denn das steht immer im Mittelpunkt und bildet den Maßstab jeder Handlung.
Wenn also alle das machen, was sie am besten können, dann funktioniert das Team von ganz allein. Wichtig ist, dass du unterscheidest, was du am besten kannst und worauf du am meisten Lust hast. Teamfähigkeit bedeutet dann, die Aufgabe zu übernehmen, für die du am besten geeignet bist.
Besonders als Führungskraft solltest du genau darauf achten, wer in deinem Team welche Aufgaben übernehmen sollte. Die Stärken deiner Angestellten zu kennen und zu fördern ist ein zentraler Anteil beim Servant Leadership.
3. Fokus auf die Aufgabe
Im normalen Büroalltag beschäftigst du dich auch mit den Kollegen und Kolleginnen. Dabei haben alle Mitarbeitenden eigene Aufgaben. Durch Diskussionen oder einen kurzen Plausch über die neuen Homeoffice-Erlebnisse gehen so schnell 30% des Tages drauf. Die übrigen 70% der Zeit verwendest du aber oft auch nicht nur für die eigentliche Arbeit.
Um unnötige Auseinandersetzungen oder einen Leerlauf zu vermeiden, gründen wir Teams. Die können sich Trödeleien nämlich nicht leisten. Hier müssen komplexe Aufgaben in einer vorher festgelegten und meist stark begrenzten Zeit erledigt werden. Und natürlich ist auch im Team die Kommunikation wichtig. Wir haben ja bereits festgestellt, dass das alles zusammengehört.
In solchen Projekten muss aber immer die Aufgabe im Vordergrund stehen und es ist völlig egal, ob du dein Gegenüber magst oder nicht. Solange er oder sie den perfekten Gegenpart zu deinen Talenten bildet, musst du manches eben einfach runterschlucken. Dadurch kommt ihr schneller ans Ziel. Wenn am Ende das Ziel des Teams erreicht wurde, dann freue dich über deine eigene Leistung. Klopf dir selbst auf die Schulter, aber sei nicht sauer, wenn der Chef oder die Chefin „nur“ die Gesamtleistung lobt. Egoismus hat hier keinen Platz. Ohne die jeweils anderen wäre nämlich keiner von euch ans Ziel gekommen.
4. Soziale Kompetenz wird häufig überbewertet
Wie wir zu Beginn bereits festgestellt haben, hat die komplizierte Definition mit der Realität wenig gemeinsam. Wichtig ist für die Teamfähigkeit heute vor allem, dass du deine beruflichen Fähigkeiten optimal einbringst. Es ist zweitrangig, ob du dich mit allen gut verstehst. Letztlich akzeptierst du die anderen Meinungen, versuchst, sie zu verstehen und auf die Kompetenzen der Teammitglieder zu achten.
Danach kannst du aber in dein Büro gehen, die Tür schließen und deinen Teil der Gesamtaufgabe erledigen. Niemand wird dir böse sein, wenn du dadurch schneller arbeitest. Im Teammeeting ist dann wieder die Eigeninitiative gefragt. Du musst im richtigen Moment wissen, was du mit deinem Können zum Fortschritt beitragen kannst. Lass auch allen anderen die Möglichkeit, ihr Können beizutragen, insbesondere wenn du von deren Bereichen nicht viel verstehst. So können alle schnell ihre eigenen Aufgaben übernehmen und am Ende gewinnt ihr als Team.
5. Eigenverantwortlich im Team handeln
Kennst du noch den Spruch aus der Schule oder der Uni? TEAM ist die Abkürzung für „Toll. Ein. Anderer. Machts!“ in der Schule mag das funktioniert haben, wenn du beim Referat nur dafür zuständig warst, das Plakat zu halten. Im Job sieht das heute grundlegend anders aus. Wenn du nichts beitragen willst, wirst du meist gar nicht erst ins Team aufgenommen.
Ansonsten wirst du nach kürzester Zeit wieder freundlich in dein Büro zurückgeschickt, damit du deine eigenen Aufgaben erledigst. Daher musst du verstehen, dass nur alle gemeinsam etwas erreichen können. Das haben wir schon in Punkt 3 festgestellt. Aus diesem Grund müssen alle Teammitglieder Eigenverantwortung und -initiative zeigen und dürfen die anderen im Team nicht hängen lassen. Niemand hat Lust, am Ende der oder die „Andere“ zu sein, die das Projekt retten müssen.
Wir fassen mal zusammen:
Selbstverständlich musst du in der Lage sein, vernünftig zu kommunizieren und dich abzusprechen, um in einem Team zusammen zu arbeiten. Das ist aber nicht wirklich die Definition von sozialer Kompetenz. Es ist nicht schlimm, ein paar Ecken und Kanten zu haben. Schaffe es, dich im Team einzubringen, dies aber auch anderen Mitgliedern zu gestatten. Setze Sachargumente an die erste Stelle.
Was ein Team gemeinsam leisten kann, ist immer mehr als die Summe der einzelnen Fähigkeiten. Wir regen uns immer gegenseitig zu neuen Ideen an und machen uns gegenseitig besser. In einem gut funktionierenden Team gibt es eine Arbeitsteilung. Jedes Teammitglied leistet das, was es am besten kann. Das gemeinsame Ziel muss immer im Fokus stehen. Zur Erreichung sind die Fachkompetenzen in der Regel wichtiger als die sozialen. Teamfähigkeit heißt, dass du dich mit dem, was du kannst, eigenverantwortlich und initiativ im Team einbringen kannst.