Mitarbeitende schulen – So erkennst du den Lerntyp deiner Angestellten
Willst du deine Mitarbeitenden schulen? Hast du vielleicht eine neue Auszubildende und überlegst, wie du sie am besten fördern kannst? Oder stellst du einen Mitarbeiter ein, der etwas älter ist? Wie bringst du ihm am besten die neue Technik bei? In diesem Artikel erklären wir dir, wie du herausfindest, mit welchem Lerntyp du zusammenarbeitest und wie du dieses Wissen als Chef oder Chefin einsetzen kannst. Außerdem zeigen wir auf, welche Motive es zum Lernen gibt.
Die Frage der Motivation
Um zu verstehen, wie du deine Schulung oder dein Coaching aufbauen kannst, musst du erst einmal verstehen, wie und aus welchen Motiven Erwachsene lernen. In der Schule verlernen die meisten Menschen leider ihre natürliche Neugierde und lernen nur noch, weil sie es müssen. Lernen bei Erwachsenen gehorcht daher einigen Regeln, die du kennen solltest. Du musst neben dem Lerntyp auch die jeweilige Motivation zum Lernen berücksichtigen. Hier gibt es 4 Säulen des Lernens:
Ein Praxisbeispiel
Aus den 4 Säulen des Lernens ergeben sich natürlich Aspekte, die für den Ablauf einer Schulung wichtig sind. Stell dir vor, du hast eine neue Auszubildende, Sarah. Ihr überlegt gemeinsam, wie sie möglichst effektiv alle Teile des Unternehmens und ihrer Aufgaben kennen lernen kann.
Anstatt ihr, wie in der Schule, einfach Aufgaben zu geben, fragst du „Sarah, was sind deine Ziele für die nächsten Monate?“ Dadurch motivierst du sie, sich selbst Ziele zu setzen und nicht nur stumpf Aufgaben zu erfüllen.
Darüber hinaus ist der Austausch mit anderen Mitarbeitenden ganz wichtig. So kann Sarah von deren Lebenserfahrung lernen, aber auch ihre eigenen einbringen. Zu merken, dass sie selbst schon etwas Relevantes gelernt hat, verleiht ihr Selbstvertrauen, weil sie auf dieses Wissen aufbauen kann.
Eure Ausgangsbasis sollte eine Problemlösung oder eine neue Aufgabe sein. Könnte sie ein Projekt übernehmen, wenn sie gewisse neue Fähigkeiten erworben hat? Oder darf Sarah bei der Lösung eines Problems behilflich sein? Die Aussicht auf Anerkennung und Teilhabe motiviert!
Mach ihr klar, dass sie ihre Meinung äußern und ihre Fragen immer stellen darf. Sag nicht „Deine Meinung ist falsch!“ sondern „Ich verstehe deinen Denkansatz, Sarah, erkläre dir aber nochmal ein paar Aspekte, dann verstehst du, wie ich es meine.“ Du musst dich für die Interessen deiner Auszubildenden interessieren. Unabhängig vom Lerntyp, sind Menschen immer auf Verständnis und Wertschätzung beim Lernen angewiesen. Mehr zum Thema richtig Feedback geben gibt es hier.
So erkennst du den Lerntyp deiner Angestellten
Im nächsten Schritt ist es wichtig, heraus zu finden, was Sarah für ein Lerntyp ist, damit die Zeit möglichst effektiv genutzt werden kann. Es gibt vier verschiedene Lerntypen, wobei klar sein sollte, dass kein Mensch einfach in eine Schublade gesteckt werden kann:
Ist Sarah ein visuell lernender Mensch, dann lernt sie vor allem durchs Zuschauen. Sarah wird Sätze sagen, wie „Zeigen Sie mir bitte mal, wie XYZ funktioniert.“ Oder „Sehen wir uns diese Zahlen doch einmal an.“ An diesen Sätzen kannst du erkennen, welchen Schwerpunkt du setzen solltest. Ein Coaching oder eine „Lernstunde“ solltest du daher vor allem mit Bildern, Grafiken und Handouts verbinden. Diese geistigen Bilder behält sie besser und kann sich das Gelernte besser einprägen.
Als auditiv lernende Person lernt Sarah durchs Zuhören. Sie fragt Dinge, wie „Könnten Sie mir die folgenden Zahlen einmal erläutern?“ Oder „Könnten Sie mir einmal XYZ erklären?“. Hier baust du deine Anleitung am besten durch Vorträge auf. Was sie hört, merkt sie sich leichter. Vielleicht kannst du auch thematisch passende Podcasts einbinden.
Der auditive Lerntyp hängt eng zusammen mit dem kommunikativen Lerntyp. Sahra lernt dann nicht gerne alleine und will Dinge gerne besprechen. In Meetings geht sie voll auf und bringt ihre Ideen ein. Sahra sollte viele Diskussionen mit anderen führen dürfen, damit sie durch den Austausch lernen kann.
Kinästhetisch oder auch motorisch Lernende sind Macher. Sarah lernt dann am besten durch Interaktion. Das erkennst du daran, dass sie sagt „Lassen Sie mich das einmal probieren.“ Oder „Darf ich das selbst einmal versuchen?“ In diesem Fall schmeißt du Sarah am besten ins kalte Wasser und lässt sie einfach Erfahrungen sammeln. Natürlich muss sie mit kleinen Dingen anfangen, bei denen sie kein großes Chaos verursachen kann. Dadurch tastet sie sich nach und nach an größere Projekte ran und kann dann leichter mitarbeiten.
Wenn du mehr über die jeweiligen Lerntypen herausfinden möchtest und dein ganzes Team gezielt schulen willst, dann melde dich bei uns! Wir bieten sowohl Workshops zur Motivation der Mitarbeitenden als auch Workshops für Führungskräfte an. Vereinbare einfach ein kostenloses Kennenlerngespräch und wir schauen, was wir für dich tun können!
Fazit zur Arbeit mit Lerntypen
Wenn du auf diese Tipps achtest, findest du nicht nur heraus, wie dein Mitarbeiter oder deine Auszubildende lernen. Du kannst auch besser einschätzen, was du selbst für ein Lerntyp bist. Packst du die Dinge immer sofort an und hast auch Hobbys, die eher handwerklich sind? Dann gehörst du vermutlich zum kinästhetischen Lerntyp. Wenn du aber viel mitschreibst und dir Grafiken aufmalst, dann lernst du visuell. Bringt dich vor allem ein persönlicher Austausch weiter, um deine Gedanken zu sortieren, gehörst du zur Gruppe der kommunikativ Lernenden. Du lernst nebenbei, wenn du einem Vortrag lauschst oder dir einen Podcast zu spannenden Themen anhörst? Dann bist du eher der auditive Lerntyp. Wir haben dir zusätzlich einen Test rausgesucht, mit dem du herausfinden kannst, welcher Lerntyp du bist.
Dieses Wissen kannst du dann auch im Job anmerken, wenn du selbst der Auszubildende oder eine neue Mitarbeiterin bist. Selbstverständlich muss das Coaching nicht komplett auf diesen Lerntyp aufbauen. Einerseits klappt das gar nicht immer, andererseits hilft es der Person und dir selbst, euch persönlich weiter zu entwickeln, wenn ihr auch die anderen Lernstile ausprobiert. Einen Schwerpunkt auf den Lerntyp zu setzen, der deinem Gegenüber entspricht, spart euch aber viel Zeit und ihr könnt eure Energie in das Erreichen neuer Ziele stecken!