Wenn-Dann-Pläne – So kommst du konsequent ans Ziel

Wenn-Dann-Pläne

Wenn-Dann-Pläne – So kommst du konsequent ans Ziel

Oft nehmen wir uns Dinge vor, ohne konkret zu planen, wie wir unser Ziel erreichen wollen. Wenn-Dann-Pläne können dir dabei helfen, deine Vorhaben konsequenter umzusetzen. Ergebnis-Ziele lassen sich nämlich nur schwer erreichen, wenn du dir nicht auch ein Verhaltens-Ziel setzt.

Was genau sind Wenn-Dann-Pläne?

In unserem Artikel zu Identitäts-Zielen haben wir dir schon einmal die Ebenen der Zielsetzung vorgestellt. Bei Zielen, die deine Persönlichkeit betreffen, sind Identitäts-Ziele deutlich besser geeignet, als sich einfach nur ein Ergebnis vorzunehmen. Hierbei geht es um die Frage „Wer will ich sein?“ und nicht um „Was will ich schaffen?“ Daneben haben wir festgestellt, dass bei Ergebnis-Zielen die S.M.A.R.T-Methode eine gute Lösung ist.

Bei Wenn-Dann-Plänen geht es allerdings um die Verhaltens-Ebene und die Frage „Wie will ich das erreichen, was ich mir vorgenommen habe?“ Der Fokus liegt also nicht nur auf dem Ergebnis, sondern überwiegend auf den Handlungen, die zum Ziel führen. Wenn du dir eine bestimmte Verhaltensweise vornimmst, dann ist das oft sehr schwer umzusetzen. Genau deswegen scheitern so viele Neujahrsvorsätze.

Genau hier kommen Wenn-Dann-Pläne ins Spiel. Anstatt dir einfach nur etwas vorzunehmen, knüpfst du dein Ziel an eine bestimmte Bedingung. Ein gutes Beispiel ist deine Produktivität. Du willst dir vornehmen, mehr zu schaffen. Aber wie? Stelle dir selbst einen Wenn-Dann-Plan mit einer klaren Bedingung auf. Immer, wenn du dir einen Kaffee holen möchtest, machst du vorher die Aufgabe fertig, an der du gerade arbeitest.


Implementation-Intentionen

Das Konzept zu den Wenn-Dann-Plänen hat Peter M. Gollwitzer aufgestellt. Mit dieser Strategie erarbeitest du einen genauen Plan. Wenn Situation X eintritt, werde ich Verhalten Y zeigen. Dabei geht es um das Zusammenspiel deiner Intention und deiner Handlungen. Sicher kennst auch du viele Situationen in deinem Alltag, in denen dein eigenes Handeln deinen Intentionen entgegensteht und du dir nicht erklären kannst, warum du nicht konsequenter bist.

Viele Studien haben bewiesen, dass dir konkrete Wenn-Dann-Pläne dabei helfen, dich besser an deine eigenen Vorsätze zu halten. Denn schon der Beginn ist oft besonders schwierig – nicht umsonst gibt es das Sprichwort „Aller Anfang ist schwer.“!  

Mit den Wenn-Dann-Plänen kann es dir aber gelingen, aus scheinbar nervigen Vorsätzen eine selbstverständliche Gewohnheit zu machen. Du konditionierst dich gewissermaßen selbst durch die konsequente Reaktion auf eine Situation beziehungsweise auf eine Bedingung, die deine Handlung auslöst.

Domino

Mentales Kontrastieren und WOOP unterstützen deine Wenn-Dann-Pläne

Gabriele Oettingen hat die WOOP-Methode und das Mentale Kontrastieren aufgestellt. Dies sind zusätzliche Werkzeuge, um deine Wenn-Dann-Pläne besser aufzustellen und zu verfolgen. WOOP steht für:

  • W – Wish
  • O – Outcome
  • O – Obstacle
  • P – Plan

Zunächst stellst du also einen Wunsch auf, ein Ziel, das du erreichen willst. Danach musst du dir bildlich vorstellen, wie dieser Wunsch in Erfüllung geht. Wie fühlt es sich an? Was kannst du dadurch vielleicht besser? Welche neuen Chancen ergeben sich dadurch? Welche Probleme sind dadurch behoben?

Als nächstes fragst du dich, wie das Hindernis aussieht, als die „große Unbekannte“ zwischen deinem Wunsch-Zustand und deinem Ist-Zustand. Was musst du anders machen, um dein Ziel zu erreichen? Aus diesen Überlegungen geht dein Plan hervor. Du überlegst dir, mit welchem Verhalten du dieses Hindernis überwinden kannst.

Bezogen auf unser Beispiel von eben könnte das Folgendes bedeuten: Du wünschst dir, produktiver sein zu können. Der Outcome davon ist, dass du weniger Stress hast, früher Feierabend hast und dadurch allgemein entspannter wirst und gleichzeitig mehr leisten kannst. Das Hindernis sind jegliche Formen der Ablenkung.

Jetzt stellst du einen Plan auf: Immer, wenn dich ein Kollege auf etwas Privates anspricht, bittest du ihn, das in der Pause zu erzählen. Immer, wenn eine Kollegin dir einen Kaffee anbietet, machst du erst deine Aufgabe fertig. Immer, wenn du an dein Handy gehen willst, malst du dir stattdessen kurz deinen Feierabend aus und arbeitest dann weiter.

Einige Beispiele für Wenn-Dann-Pläne

Wenn-Dann-Pläne können dir in den unterschiedlichsten Situationen helfen. Wir wollen dir ein paar Beispiel-Situationen und dazu passende Pläne an die Hand geben.

  • Gesunde Ernährung: Immer, wenn ich mir eine Mahlzeit zubereite, esse ich vorher einen Apfel. Oder: Immer, wenn ich etwas Süßes essen möchte, mache ich mir stattdessen einen gesunden Snack.
  • Bildung: Immer, wenn ich unterwegs bin, höre ich ein Hörbuch zu einem spannenden Thema. Oder: Immer, wenn ich wach werde, lese oder höre ich zuerst die aktuellen Nachrichten.
  • Arbeitsmotivation: Immer, wenn ich Feierabend mache, bereite ich meinen Schreibtisch für den nächsten Tag vor. Oder: Immer, wenn ich das Gefühl habe, mich ablenken zu lassen, schalte ich mein Handy aus/gehe in einen anderen Raum etc.
  • Konflikte: Immer, wenn ich sauer bin, zähle ich innerlich langsam von 5 runter, bevor ich etwas sage. Oder: Immer, wenn ich eine Diskussion führe, frage ich die andere Person nach ihrer Meinung, ihren Wünschen oder Bedürfnissen.

Eine zusätzliche Motivation

Als letztes wollen wir dir noch einen weiteren Trick vorstellen, mit dem du deine Wenn-Dann-Pläne verstärken kannst. Wie in Excel kannst du auch hier ein „Sonst“ einbauen, also eine Konsequenz, wenn du nicht so handelst, wie du es dir vorgenommen hast. Du kannst zum Beispiel 50 Cent in eine Spardose tun und es für einen guten Zweck spenden. Oder, im Falle der gesunden Ernährung jedes Mal 20 Liegestütze machen, wenn du doch etwas Süßes statt Gemüse genascht hast. Überlege dir eine Konsequenz, die einerseits zum Ziel passt, andererseits auch realistisch ist. Es bringt dir schließlich nichts, wenn du die Konsequenz dann wieder nicht einhältst und dafür einen neuen Wenn-Dann-Plan aufstellen müsstest.