SMART-Ziele – der Schlüssel zum Erfolg
Wir als Karrierehelden beschäftigen uns viel mit dem Thema Ziele. Sowohl für uns als auch unsere Coachees ist es enorm wichtig, Ziele richtig zu definieren. Deswegen haben wir bereits Identitäts-Ziele und Verhaltens-Ziele vorgestellt. Nun wollen wir dir Ergebnis-Ziele oder auch so genannte SMART-Ziele vorstellen. Hier geht es weniger um den Weg zum Ziel und mehr um das konkrete Ergebnis am Ende.
SMART-Ziele
Die Entstehung
Im Jahr 1968 haben Edwin Locke und Gary Latham erstmals die Zielsetzungstheorie entwickelt. 2002 stellten sie darüber hinaus fest, dass jeder Mensch durch seine Ziele auf vier Ebenen motiviert wird.
- Ziele steuern die Aufmerksamkeit und vermindern Ablenkung.
- Sie motivieren und geben zusätzliche Energie.
- Ziele sorgen für gesteigerte Ausdauer.
- Und wir entwickeln neue, verbesserte Verhaltensweisen zur Erreichung der Ziele.
Aus dieser Theorie und einiger Vorarbeit durch Peter Drucker entstand dann die Regel für SMART-Ziele selbst. Heute sind SMART-Ziele eine der wichtigsten Methoden im Projektmanagement.
Die Bedeutung hinter dem Titel
Der Begriff SMART-Ziele ist ein Akronym und beschreibt, welche Eigenschaften ein Ziel haben sollte, damit es ein gutes Ergebnis-Ziel wird. So sollte ein SMART-Ziel sein:
Das bedeutet, dass du nicht nur einen Wunsch oder einen Vorsatz fassen sollst, sondern klar definierst, was am Ende rauskommt. Daher sollte das Ziel messbar sein, beispielsweise mit Kennzahlen oder anhand eines Budgets. Es sollte natürlich attraktiv sein, sonst fehlt die Motivation, es zu erreichen. Darüber hinaus muss dein Ziel aber auch realistisch sein, damit du nicht ständig enttäuscht wirst, weil nichts klappt. Zuletzt musst du dir eine Deadline für dein Ziel aussuchen, damit du es nicht ewig vor dir herschiebst.
Wie du herausfindest, auf welcher Ebene du dein Ziel setzen solltest
In unseren anderen Artikeln haben wir bereits festgestellt, dass es drei Ebenen gibt, auf denen du dir Ziele setzen kannst. Unten in der Pyramide stehen die Verhaltens-Ziele. Diese erreichst du am besten mit Wenn-Dann-Plänen. Darüber stehen die Ergebnis-Ziele – hier greifen also die SMART-Ziele. Zuletzt gibt es die Identitäts-Ebene mit den Identitäts-Zielen. Das kann alles etwas verwirrend sein. Deshalb wollen wir dir einen Überblick geben, welche Form der Zielsetzung bei deinem Ziel am besten greift.
Geht es dir vordergründig darum, langfristig deine Handlungen zu beeinflussen und dir eine neue Routine zu schaffen, dann sind Verhaltens-Ziele an der Basis am besten geeignet. Hier geht es um das grundsätzliche "Wie komme ich eigentlich zum Ergebnis-Ziel?". Wenn X eintritt, dann tue Y. Wenn ich nach Hause komme, dann ziehe ich die Sportsachen an und gehe joggen.
Aber warum gehst du eigentlich joggen? Was ist das angestrebte Ergebnis? Das kannst du unten auf der Verhaltens-Ebene nicht klären. Dafür brauchst du in der Mitte die Ergebnis-Ziele oder SMART-Ziele. Du willst beispielsweise 10 kg abnehmen bis in 1 Jahr. Damit nimmst du dir nicht nur das Verhalten wie oben beschrieben als Wenn-Dann-Plan vor und überlässt es dem Zufall, wann du aufhörst. Mit der SMART-Methode bildest du dir eine konkrete Vorstellung, wann das Ziel erreicht ist. Anders ausgedrückt: Woran erkennst du, dass du erfolgreich warst und aufhören kannst?
Kommen wir oben zu den Identitäts-Zielen. Hier steht im Vordergrund, dass Menschen nicht einfach nur ihr Leben lang Ergebnissen hinterherjagen. Wir wollen nicht einfach nur einen Job HABEN oder viel Geld HABEN. Wir wollen glücklich im Job SEIN oder reich SEIN. Das hängt mit unserer Identität zusammen. Das sind Ziele, die nicht einfach einmalig als Ergebnis erreichbar sind, sondern die sich immer wieder selbst erneuern. Wir müssen immer wieder Ergebnisse erreichen, um glücklich oder reich zu bleiben. Solange du auf der Identitäts-Ebene nicht die Person als Ziel hast, zu der du durch deine Erfolge auf Ergebnis-Ebene wirst, wirst du immer Motivationsprobleme haben, weil du ja an etwas arbeitest, was du eigentlich gar nicht sein willst.
Wenn du feststellst, dass du Motivations-Probleme hast, oder nicht erfolgreich genug bist, überlege, ob du Ziele auf den richtigen Ebenen setzt.
Ein Praxisbeispiel für SMART-Ziele
Stellen wir uns vor, du bist Führungskraft in einem Unternehmen oder leitest eine Abteilung. Beim Jahresabschluss habt ihr festgestellt, dass ihr im Servicebereich scheinbar einiges besser machen könnt, da die Zahlen nicht so gut aussehen, wie in den anderen Bereichen. In dieser Situation wäre es falsch, einfach nur in den Raum zu stellen, dass sich alle anstrengen sollen, damit die Zahlen besser werden. Das ist viel zu unkonkret. Stattdessen brauchst du SMART-Ziele, um dein Team entsprechend zu motivieren und anzuleiten.
Das Ziel muss spezifisch sein: Im Servicebereich zählt vor allem die Meinung der Kunden. Daher ist ein mögliches Ziel, die Kundenzufriedenheit auf mindestens 9 von 10 Punkten in der nächsten Kunden-Umfrage Ende des kommenden Quartals zu steigern.
Vielleicht wollt ihr die Messbarkeit noch konkretisieren. Findet andere Kennzahlen heraus, an denen ihr die Kundenzufriedenheit messen könnt. Wie viele Kunden kaufen erneut, wie viele Beschwerden gibt es? Wie schnell werden die Beschwerden bearbeitet? Könnt ihr eine Online-Umfrage starten und die Ergebnisse auswerten?
Die Attraktivität deines Ziels ist ganz klar: Wenn das Unternehmen glücklichere Kunden hat, dann generiert ihr natürlich mehr Umsatz.
Um wie viel Prozent wollt ihr die Kundenzufriedenheit steigern? Hier kommt der Realismus ins Spiel. Wenn du das Ziel zu hochsteckst, zum Beispiel 80% angibst, dann wird dein Ziel es nie erreichen und du demotivierst deine Angestellten. Ist es zu niedrig angesetzt, wirkt es nicht wie eine Herausforderung. Daher wären zum Beispiel 20% Steigerung ein realistisches Ziel.
Nun geht es um die Deadline. Natürlich solltest du auch immer wieder Zwischenergebnisse auswerten. Das motiviert und zeigt, ob ihr auf dem richtigen Weg seid. Und schlussendlich ist es gut, einen klaren Moment festzumachen, bis wann ihr das Ziel erreicht haben wollt. Beispiele wären entweder bis zum Ende des nächsten Quartals oder bis zum Launch einer neuen Produktreihe.
Achte vor allem darauf, dass sich alle Teile der SMART-Ziele miteinander verbinden lassen und nicht in unterschiedliche Richtungen gehen. Das gewünschte Ergebnis erreichst du viel einfacher, wenn eine klare Struktur vorliegt, an die sich alle halten können. Dieser Plan und die Gewissheit, dass das Ziel erreichbar ist, motiviert dein Team viel stärker.
In diesen Bereichen können SMART-Ziele weiterhelfen
Zum Abschluss wollen wir dir noch einige Ideen an die Hand geben, wobei SMART-Ziele noch hilfreich sein können.
- Der Auftritt deines Unternehmens in sozialen Medien soll verbessert und die Reichweite erhöht werden.
- Du willst im Privaten Ziele verfolgen, zum Beispiel mehr lesen, eine neue Sprache lernen, mehr Gartenarbeit erledigen. All diese Dinge kannst du mit SMART-Zielen definieren.
- Im Computersystem deiner Firma sollen die Fehlerquellen minimiert werden.
- Die Zufriedenheit deiner Mitarbeiter hat zuletzt gelitten und die Ausfälle sind dadurch gestiegen. Das willst du natürlich ändern.
- Du willst mehr Sport machen und dadurch zum Beispiel abnehmen oder an einem Wettbewerb teilnehmen können. Durch ein konkret formuliertes Ergebnis-Ziel wird dein Erfolg später messbar.