Ikigai – Finde den Sinn deines Lebens
Was ist der Sinn des Lebens? Diese Frage haben wir uns bestimmt alle schon hundert Mal gestellt. Für die eine ist es eine Frage nach dem „Was mache ich nach dem Abitur?“. Für den anderen ist es vielleicht eher eine philosophische Frage nach dem „Warum?“.
Dein persönlicher Sinn des Lebens nennt sich im japanischen „Ikigai“. Er ist gewissermaßen die Antwort auf die Frage „Wofür stehe ich eigentlich auf?“ In diesem Artikel wollen wir dir erklären, was der Ikigai ist und wie du deinen eigenen finden kannst, damit du jeden Morgen glücklich wach wirst und dich auf den Tag freuen kannst.
Was ist der Ikigai und wo kommt er her?
Der Ikigai ist ähnlich alt, wie die Suche nach dem Sinn des Lebens selbst und taucht in der japanischen Philosophie schon im 14. Jahrhundert auf. Wörtlich übersetzen könnte man Ikigai mit „das, wofür es sich zu leben lohnt“ oder auch „die Freude und das Lebensziel“. Beim Ikigai geht es nicht nur darum, „einfach“ glücklich zu sein, sondern alle Bereiche des Lebens zu vereinen und ein Lebensziel zu haben, das dich glücklich macht.
Im Leben geht es um mehr als die Arbeit!
Auch wir als Karriereunternehmen wissen, dass es nicht nur darum geh, erfolgreich zu sein. Wir predigen unseren Coachees immer wieder, dass sie nicht nur Geld gegen Lebenszeit tauschen sollen, denn damit wirst du auf Dauer unglücklich. Für jeden Menschen ist seine Berufung etwas ganz Persönliches und so sieht es auch mit den Zielen im Leben aus. Nicht jeder Mann möchte unbedingt Manager werden und einen Baum pflanzen. Manche Männer haben Ziele, wie viel von der Welt zu sehen. Genau so hat nicht jede Frau den Klischeewunsch Kinder zu bekommen und ein Familienleben zu führen. Vielleicht will diese Frau lieber eine große Karriere machen oder drei Hunde adoptieren. Du merkst schnell: Das Ikigai ist so individuell wie du selbst! Deshalb zeigen wir dir jetzt, worauf es ankommt, wenn du deinen Lebenssinn finden willst.
Die 4 Grundsteine des Ikigai
Die japanische Philosophie konzentriert sich bei der Suche nach dem Ikigai auf vier Basen.
Das Wollen
Hier geht es um das, was dich glücklich macht. Und da wir hier nicht in einem Bewerbungsgespräch sind, musst du auch nichts auf deinen Job Bezogenes nennen. Es geht um dein Privatleben und deine Hobbys. Was machst du gerne im Urlaub? Wofür nimmst du dir extra Zeit? Was wird für dich auch nach Stunden nicht langweilig? Dabei ist es völlig egal, ob das etwas Sportliches ist, etwas Intellektuelles, wie Museen oder Lesen oder, ob du einfach einen Abend auf der Couch mit deinem Lieblingsfilm oder einen ganzen Nachmittag im Einkaufszentrum verbringen willst. Schreibe auf, was dich wirklich glücklich macht. Natürlich darfst du hier auch Dinge wie deine Familie, ein Ehrenamt oder ein Hobby, das viel Zeit einnimmt, aufschreiben - es ist schließlich dein Ikigai.
Das Können
Na klar, als erstes fällt einem erst einmal der eigene Beruf ein. Die Ausbildung oder das Studium, was du erfolgreich abgeschlossen hast. Aber es gibt sicherlich ganz viel mehr, worin du gut bist. Fällt dir etwas ein, wofür andere dich bewundern? Wobei andere dich um Hilfe bitten? Auch das kann ein Hobby sein, wie Singen oder Kochen oder aber eine handwerkliche Begabung oder dein Fachwissen auf einem Gebiet. Mache auch hier eine Liste. Frage dich zusätzlich zu den eben genannten Punkten:
Diese Übung ist auch für dein Selbstbewusstsein sehr gut, weil du vielleicht plötzlich feststellst, dass da noch viel mehr ist, was du kannst, als du vorher vermutet hast.
Das Sollen
Beim Sollen geht es ein wenig um die Moral. Um das, was du nicht zwangsläufig tun musst, was dir aber in gewisser Weise Seelenfrieden beschafft. Wenn du daran glaubst, könntest du auch von Karma sprechen. Wenn das nicht der Fall ist, kannst du es etwas praktischer sehen. Was braucht die Welt? Was für Werte hast du? Welche Werte möchtest du deinen Kinder vielleicht vermitteln und wofür kämpfst du?
Es geht bei diesem Punkt nur passiv um dich. Finde heraus, welche guten Taten - egal ob das ein Ehrenamt oder eine Geldspende oder ein Lebensstil ist – wirklich ein gutes Gefühl verleihen. Es geht nicht nur darum, dass du aus gesellschaftlichem Zwang im Bus für eine alte Dame aufstehst und dir nachher einredest, dass du ja etwas Gutes getan hast. Wie hinterlässt du die Welt in einem besseren Zustand, als du sie vorgefunden hast? Du musst es wollen. Gute Taten aller Art können zum Beispiel sein:
Für dein persönliches Ikigai ist es wichtig herauszufinden, was für dich wirklich etwas bedeutet. Womit fühlst du dich gut und was schenkt dir ein Gefühl von Freude, wenn du etwas für andere oder Welt tust? Das Gefühl, etwas Gutes zu tun, wird dir auf der Suche nach deinem Lebenssinn sicher weiterhelfen.
Das Müssen
Zuletzt geht es natürlich um das Müssen, denn wir haben alle Verpflichtungen im Leben. Wofür wirst du bezahlt? Diesen Punkt kannst du recht schnell erledigen, indem du dich erst einmal fragst, welche berufliche Rolle du eigentlich hast? Bist du selbstständig oder fest angestellt? Bist du in der Selbstständigkeit ein Unternehmer mit eigener Firma oder bist du eine Freiberuflerin? Wie sieht deine Position in der Festanstellung aus? Bist du ein kleineres Rad oder ein Manager? Oder bist du vielleicht sogar ein Investor? Frage dich auch, welchen Mehrwert deine Arbeit hat.
Jetzt, wo du all diese Punkte für dich herausgefunden hast, geht es darum, die Balance zwischen ihnen zu finden. Dein Ikigai entsteht nämlich nur dann, wenn du alle vier Aspekte miteinander verbinden kannst. Fehlt ein Punkt, gerät dein Ikigai ins Ungleichgewicht und dein Glück leidet.
Wie du dein Ikigai nicht finden wirst!
Oben in der Abbildung des Ikigai können wir schon erkennen, dass ein Ungleichgewicht entsteht, wenn wir immer nur drei der vier Grundlagen verbinden. Zunächst einmal schauen wir uns an, was bei der Verbindung von jeweils zwei Grundlagen passiert.
Wollen und Können:
Verbindest du das, was du liebst und das, was du gut kannst, entsteht deine Leidenschaft, deine Passion.
Wollen und Sollen:
Wenn du das tust, was du liebst und dabei auch noch etwas Gutes tust, dann wird es zu deiner Mission oder einem Auftrag, den du dir selbst gibst.
Können und Müssen:
Wenn du das, was du kannst mit dem verbindest, womit du Geld verdienst, dann entsteht logischerweise dein Beruf.
Müssen und Sollen:
Verdienst du Geld mit etwas Guten, wirst also dafür bezahlt, dass du tust, was dir Seelenfrieden bringt und einen Mehrwert für die Gesellschaft hat, dann hast du deine Berufung gefunden.
Zitat
"Der Sinn des Lebens besteht darin, deine Gabe zu finden. Der Zweck des Lebens ist, sie zu verschenken."
- Pablo Picasso
Jetzt wird es kompliziert
An diesem Punkt wird deutlich, warum dein Ikigai die Balance von allen vier Grundlagen braucht.
Nehmen wir einmal an, du verbindest deine Leidenschaft mit deinem Auftrag. Das kann zum Beispiel in einem Ehrenamt der Fall sein. Zwar wirst du dich sehr erfüllt fühlen und viel Freude an deiner Tätigkeit haben, aber du verdienst dabei leider kein Geld.
Genau so fehlt etwas, wenn du deine Leidenschaft und deinen Beruf verbindest. Dein Job macht dir Spaß, dein Alltag auch, aber es geht eigentlich nur darum, Geld zu verdienen. Du bist zwar zufrieden, weil du dir zum Beispiel einen schönen Urlaub leisten kannst, aber du fühlst dich gleichzeitig nutzlos, weil du nichts für die Gesellschaft tust.
Verbindest du deine Berufung mit deinem Beruf, dann wirst du sicherlich viel Geld verdienen und viel zu tun haben. Hast du aber nichts, was du liebst als Ausgleich zum Beruf, dann wirst du schnell einsam und fühlst dich innerlich leer. So geht es vielen Workaholics.
Die letzte Kombination sind Auftrag und Berufung. Du hast etwas gefunden, was du liebst, was einen Mehrwert für andere hat und du verdienst damit dein Geld. Das klingt erst einmal nach deiner absoluten Sinnerfüllung, aber du wirst schnell merken, dass ein Gefühl der Unsicherheit aufkommen kann. Bist du wirklich gut in dem, was du tust? Kannst du damit noch mehr erreichen? Wirst du damit immer Geld verdienen können oder fehlt vielleicht irgendwann der Geldaspekt?
Fassen wir mal zusammen:
Du siehst also, dass alle 4 Grundsteine gleich wichtig sind, um dein Ikigai zu finden und damit auch ein erfülltes Leben zu führen. Mache dir klar, was du im Leben willst und was dir Spaß macht. Achte darauf, dass dieser Teil neben der Arbeit nicht zu kurz kommt. Frage dich, was du kannst und lass dir dabei auch gerne von anderen Menschen helfen. Wenn du merkst, was du alles kannst, steigerst du auch dein Selbstbewusstsein.
Finde eine Mission, die dich ausfüllt und dir das Gefühl gibt, etwas mit Mehrwert zu tun. Und zu guter Letzt: Finde deinen Traumjob! Bei diesem Punkt können auch wir dir behilflich sein und dein Können, mit einem Job und deiner persönlichen Berufung verbinden. Melde dich dafür einfach für ein kostenloses Kennenlernen bei uns und wir schauen gemeinsam mit dir, wie wir dir helfen können!