Die ACT Formel - für mehr Berufszufriedenheit
Bist du unzufrieden mit deinem Job? Stehst du morgens schlecht gelaunt auf? Findest du sinnfrei, was du tust? Freust du dich schon montags aufs Wochenende? In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du mit der ACT Formel glücklicher in deinem Berufsleben werden kannst. Sie ist eine der erfolgreichsten Coaching Formeln, die Führungskräfte in Unternehmen anwenden!
Wie erreichen wir eigentlich Berufszufriedenheit?
Was macht einen Beruf aus, der uns glücklich macht? Und wann macht uns ein Job unglücklich? Hier geht es natürlich erstmal um sehr viele, persönliche Faktoren. Jeden Menschen macht etwas anderes glücklich, logisch. Neben den eigenen Interessen, Wünschen und Zielen gibt es jedoch ein paar allgemeine Faktoren, die da rein zählen.
Zum einen ist das die Selbstverwirklichung. Wir wollen immer weniger nur ein Rädchen in einem großen System sein, sondern etwas finden, das uns erfüllt. Außerdem wollen wir natürlich Sicherheit in unserem Job haben, was bei den Schwankungen der Wirtschaft, gerade in Zeiten von Corona, nicht immer möglich ist.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass wir uns wohl fühlen und unser Umfeld uns nicht gesundheitlich schädigt. Das kann durch zu viel Leistungsdruck, Überstunden oder auch Mobbing passieren. Wenn also solche grundlegenden Faktoren nicht gegeben sind, dann kann es passieren, dass wir dadurch an Burn-Out oder Depressionen erkranken und dann solltest du dir überlegen, den Job oder die Branche vollständig zu wechseln.
Anzeichen dafür sind zum Beispiel, dass du überdurchschnittlich oft krank bist oder immer öfter kleine Fehler machst und unorganisiert wirkst. In solchen Momenten kann eine Umorientierung sinnvoll sein. Dabei können wir dir mit unserem Berufungsfinder-Videokurs und Coaching helfen, die dich unterstützen, herauszufinden, was du wirklich willst und wo deine Stärken und Interessen liegen. Melde dich einfach für ein kostenloses erstes Gespräch.
Die ACT Formel
Unsere Berufszufriedenheit hängt natürlich nicht nur davon ab, dass wir nicht schikaniert werden und das Gehalt okay ist. Es gibt viele andere Dinge in deinem Job, die entscheidend sind dafür, dass du dich wohl fühlst. Bei diesen Dingen hilft dir ACT, das Acceptance and Commitment Training aus den USA. Mittlerweile wird ACT in ganz Europa bei Schulungen für Mitarbeitende und auch in Einzelcoachings eingesetzt.
Wir setzen unsere eigenen Werte in den Fokus, zeigen also Commitment, nach ihnen zu Handeln. Dafür müssen wir bereit sein, negative Erfahrungen, die durch unser Handeln entstehen, zu akzeptieren. Zufriedenheit heißt also nicht Reichtum und irrationale Träume vom Arbeiten am Strand, sondern die eigenen Wertevorstellungen in den Fokus zu setzen. Das ACT baut auf drei Prinzipien.
Die Verhaltenstherapie
Nein, du musst nicht sofort eine Therapie anfangen, keine Sorge! Wir bedienen uns nur an einem Konzept. In der Verhaltenstherapie geht es darum, herauszufinden, was dein Handeln für kurzfristige und langfristige Konsequenzen hat. Du sollst dich also aktiv mit den Konsequenzen deiner Handlungen und auch deinen Motiven auseinandersetzen. Du erwartest, dass durch dein Handeln etwas für dich Positives geschieht. Das tut es auch meistens kurzfristig, aber langfristig kann dir dein Handeln auch echte Probleme bereiten.
Stellen wir uns einmal vor, du befindest dich in deinem Unternehmen in einer mittleren Position. Vieles in der Firma läuft weniger gut, als es laufen könnte und du glaubst zu wissen, wie es funktioniert. Nun regst du dich ständig bei deinen Kollegen und Kolleginnen auf und erwartest, dass sie dir zustimmen. Das fühlt sich natürlich erstmal super an, wenn dir alle Recht geben. Jetzt regst du dich aber schon zum fünften Mal diese Woche auf und nächste Woche musst du feststellen, dass alle den Raum verlassen oder in Gespräche vertieft sind, wenn du reinkommst.
Also überlege dir, ob es dir wichtiger ist, kurzfristig ein gutes Gefühl zu haben, oder langfristig besser klar zu kommen und überzeuge die anderen eher mit konstruktiven Vorschlägen, als mit Überheblichkeit. Analysierst du dich und dein Verhalten besser, schaffst du es Konflikten aus dem Weg zu gehen oder sie gar nicht erst entstehen zu lassen.
Die Bezugsrahmentheorie
Diese Theorie ist fürchterlich kompliziert, deswegen erkläre ich dir nur den Teil, der wichtig ist. Menschen denken und handeln immer in Kontexten. Wir verbinden unsere Sprache und unser Denken mit unserem Erleben. Das heißt, wir setzen Dinge in Bezug und ziehen Schlussfolgerungen.
Klar, das kann natürlich super praktisch sein! Leider sorgt es aber auch dafür, dass wir Probleme nicht nur konstruktiv lösen. Manchmal erschaffen wir auch völlig unnötig Probleme in unserem Kopf ohne, dass sie wirklich realistisch sind. So entstehen zum Beispiel Panikattacken. Je mehr wir in dieser Richtung denken und uns „ausdenken“, desto mehr wird unser Handeln eingeschränkt.
Du bekommst zum Beispiel mit, dass ein Mitarbeiter gekündigt wird. Woran das liegt, weißt du aber nicht. Nun spinnt sich dein Gehirn tausende Ideen zusammen und es entsteht ein „richtig-falsch“ oder auch „schwarz-weiß“ Denken. Die Angst, dass du als nächstes gekündigt wirst, ist so groß, dass du nicht mehr klar denken kannst. „War es etwas Zwischenmenschliches?“, fragst du dich und denkst daran, dass dein Chef einen anderen Fußballverein mag. „Oder waren es die beruflichen Fähigkeiten? Was ist, wenn mich jemand jüngeres ersetzt, der studiert hat?“
STOPP! Fokussiere dich auf das, worin du gut bist und unterbreche das Gedankenkarussel! Du nimmst doch auch nicht heute einen Regenschirm mit nur, weil irgendwer gesagt hat, dass es nächste Woche mal einen Schauer geben soll. Wenn du dich noch intensiver mit der Bezugsrahmentheorie auseinander setzen möchtest, schau hier nach.
Achtsamkeit
Das ist die letzte Säule des ACT´s. Dabei geht es darum, dass du deinen gesamten Fokus auf das richtest, was du in diesem Moment tust. Erlebe deine Gefühle dabei bewusst und ordne sie ein. Es geht nicht darum, dass du in jeder Lebenslage glücklich bist, das geht gar nicht. Stattdessen geht es darum, dass du ein wert- und sinnvolles Leben führst und zufrieden mit dir und deinen Aufgaben bist. Wenn du dem Glück jeden Tag aufs Neue hinterherjagst, macht dich das auf Dauer viel eher unglücklich, als die Glücksmomente, die hin und wieder von allein kommen, einfach anzunehmen und zu genießen.
Um mehr Achtsamkeit in dein Leben zu bekommen, schreibe dir auf, welche Werte für dich relevant sind. Wonach willst du leben und worauf möchtest du achten? Das können Dinge sein, wie Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft oder auch Ehrgeiz. Diese Werte schreibst du in Verbform auf. Also „andere unterstützen“ statt „Hilfsbereitschaft“.
Konzentriere dich ab jetzt intensiv auf das Hier und Jetzt. Nimm wahr, wenn du andere Leute unterstützt und nimm auch ihre Dankbarkeit an. Oft verschwimmt das im Laufe eines Tages total und am Abend haben wir schon wieder vergessen, dass unsere Kollegin uns freudestrahlend angelächelt hat, als wir ihr geholfen haben. Wenn du dich selbst mehr wertschätzt, bist du auch in deinem Umfeld glücklicher. Das wird sich natürlich nicht über Nacht sofort ändern. Aber es wird sich schrittweise in dir etwas ändern. Du wirst zufriedener mit deinem Job und dann überträgt sich das auch auf dein Umfeld und du fühlst dich wieder wohl mit dem, was du tust.