Identitäts-Ziele – Wie du durch jede Krise kommst
Wir alle setzen uns Ziele im Leben. Genau wie zum Beispiel Neujahrsvorsätze, sind unsere Ziele aber meistens mit einer konkreten Handlung verknüpft. In diesem Artikel wollen wir dir zeigen, welchen anderen Ansatz Identitäts-Ziele wählen und, warum du damit oftmals erfolgreicher werden kannst.
Was sind Identitäts-Ziele eigentlich?
Sich im Leben Ziele zu setzen, ist sicherlich ein wichtiger Aspekt, um Erfolg zu haben. Dennoch passiert es oft, dass wir uns im beruflichen oder auch privaten Bereich ein Ziel setzen und es einfach nicht erreichen. Das kann zwei verschiedene Gründe haben. Entweder du hast dir einfach ein utopisches Ziel gesetzt oder, du hast dir auf der falschen Ebene ein Ziel gesetzt.
Wir können uns nämlich auf drei verschiedenen Ebenen Ziele setzen. Das erste sind Ziele auf der so genannten Handlungs-Ebene, oder auch Verhaltens-Ebene. Es geht also darum, was du konkret tust. Darüber gibt es Ziele auf der Ergebnis-Ebene. Hier steht vor allem im Vordergrund, DASS du ein Ziel erreichst und nicht, WIE du es erreichst.
Identitäts-Ziele hingehen finden auf der Haltungs-Ebene oder Identitäts-Ebene statt und setzen sich stärker mit deiner Persönlichkeit auseinander als mit deinen Handlungen, die zum Ziel führen. Du erreichst Ergebnis-Ziele viele einfacher, wenn du dich mit ihnen gleichzeitig auf der Identitäts-Ebene identifizierst.
Ein klassisches Beispiel ist das Rauchen. Auf der Verhaltens-Ebene kannst du dir konkret vornehmen, bei Stress statt auf eine Zigarette auf einen Kaffee zurückzugreifen. Auf der Ergebnis-Ebene strebst du danach, mit dem Rauchen aufzuhören. Wenn du dich selbst aber als Raucher oder Raucherin identifiziert, dann wirst du es vermutlich niemals schaffen, es sein zu lassen. Du würdest im Herzen immer ein Raucher bleiben, der versucht aufzuhören.
Versuche es doch mal andersherum: Du bist ein Nichtraucher oder eine Nichtraucherin, der bzw. die zwischenzeitlich mal anders gehandelt hat. Kein Mensch kommt schließlich als Raucher zur Welt. Es geht also vor allem darum, den Blickwinkel einmal zu verändern und genau hinzusehen, wie du dich als Person wahrnimmst.
Warum Identitäts-Ziele dich besser durch eine Krise bringen als S.M.A.R.T.-Ziele
Der Unterschied zwischen Identität und S.M.A.R.T
Die meisten Menschen kennen S.M.A.R.T.-Ziele. Dabei geht es darum, Ziele spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert zu formulieren. Hier steht die Handlung also ganz klar im Vordergrund. Wie wir aber bei dem Beispiel Rauchen bereits festgestellt haben, funktioniert das nicht immer so einfach.
Betrachten wir den Bereich Teamfähigkeit. Auf der Verhaltens-Ebene könntest du dir zum Beispiel vornehmen, dass du drei Mal am Tag auf deine Kollegen zugehst. Diese Handlung allein, macht dich aber nicht teamfähig. Auf der Ergebnis-Ebene steht im Vordergrund, dass du ein gutes Verhältnis mit deinen Kollegen aufbauen und im Team besser arbeiten willst. Wenn du dich innerlich aber immer wie ein Lügner oder eine Lügnerin fühlst, weil du eigentlich gar nicht an den anderen interessiert bist, dann wird der ganze Erfolg untergraben. Es gilt also, herauszufinden, warum du nicht nur teamfähig handeln, sondern ein Teamplayer SEIN willst. Das hängt an deiner Person.
Umdenken mit einem Identitäts-Ziel
Mithilfe von Identitäts-Zielen kannst du ganz anders an diese und jegliche andere Situationen herangehen. Gerade in der Coronazeit ist es für viele Menschen schwierig, sich selbst Ziele zu setzen und nicht die Lust zu verlieren. Das verstehen wir alle. Daher ist es wichtig, dass du dir nicht einfach eine To-Do-Liste schreibst, sondern dich emotional mit deinen Zielen auseinandersetzt - auf der Identitäts-Ebene.
Du musst dich als bspw. als Teamplayer identifizieren. Anstatt dir nur ein Handlungs-Ziel zu setzen, überlege dir eine Haltung, also ein richtiges Motto für dein neues Ich. Mit einem Ziel für deine Persönlichkeit sind noch keine konkreten Handlungen verbunden. Das ist nämlich erstmal zweitrangig. Identitäts-Ziele geben dir oft viel mehr Motivation und das Mindset, deine Ziele zu erreichen ohne, dass du dich nur zum Erledigen einer Aufgabe zwingst und diese im Zweifel immer wieder aufschiebst. Deshalb zeigen wir dir jetzt, wie du dir ein eigenes Identitäts-Ziel aufstellen kannst.
Wie du deine Identitäts-Ziele aufstellen kannst
Bei Identitäts-Zielen geht es nicht so sehr darum, eine konkrete Handlung oder ein Ergebnis in den Vordergrund zu stellen. Du solltest dir viel mehr ein Ziel setzen, das deine gesamte Haltung und Persönlichkeit beeinflusst, unabhängig von einzelnen Erlebnissen.
Nimmst du dir also vor, grundsätzlich entspannter und weniger gestresst sein zu wollen, dann hat das nicht nur Einfluss auf deinen Beruf, sondern zum Beispiel auch auf deine Partnerschaft. Suche dir also zuerst ein Ziel aus, dass noch keine konkrete Handlung impliziert.
Im nächsten Schritt versuchst du, dir Assoziationen oder Bilder im Kopf vorzustellen, die zu dieser Identität passen. Auch hier musst du keine reale Handlung einbeziehen. Du könntest dir zum Beispiel einen Tag vorstellen, an dem viele Meetings anstehen, ein wichtiges Kundengespräch und am Abend ein Essen mit deinen Schwiegereltern. Um an einem solchen Tag entspannter zu sein, bedarf es vieler unterschiedlicher Handlungen. Zunächst ist es aber wichtig, dass du merkst, mit welchem Mindset du an die Situationen herangehen solltest - wenn du ein entspannter Mensch BIST.
Im letzten Schritt kommt es darauf an, dir für dein Bild ein Identitäts-Ziel zu überlegen. Wie willst du SEIN? Frage dich, wer du werden willst, wie dein neues Ich aussehen soll. Sage dir also nicht "Ich will mich nicht so schnell stressen lassen.", sondern zum Beispiel "Ich bin ein Ruhepol." Es ist wichtig, dass du diesen Satz in der Ich-Form formulierst, damit dir deutlich wird, dass es um dein ganz persönliches Ich geht.
5 Beispielsätze für dein neues Ich
Nun wollen wir dir noch ein paar Ideen an die Hand geben, wie so ein Identitäts-Ziel klingen könnte:
1. Ich bin ein Teamplayer/eine Teamplayerin!
2. Ich bin mutig!
3. Ich werde erfolgreich sein!
4. Ich bin ein Gewinner/eine Gewinnerin!
5. Ich bin ein Karriereheld/eine Karriereheldin!